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Morbus Alzheimer

Die Krankheit besser verstehen

28.09.2010  20:06 Uhr

Morbus Die Krankheit besser verstehen

PTA-Forum / Trotz intensiver Forschung hat die Diagnose Alzheimer-Demenz bis heute nichts von ihrem Schrecken verloren. Diese Krankheit ist nach wie vor nicht heilbar. Allerdings trägt jedes einzelne Forschungsergebnis dazu bei, die Vorgänge im Gehirn besser zu verstehen.

Vor allem in den Industrienationen werden die Menschen immer älter. Damit steigt gleichzeitig die Zahl der Demenzkranken. US-amerikanische Experten schätzen, dass sich ihre Zahl ab dem Alter von 65 Jahren in Fünfjahresschritten jeweils verdoppelt. Weltweit sind aktuell über 35 Millionen Menschen betroffen, im Jahr 2050 sollen es bereits 115 Millionen sein.

Bei der Untersuchung der Gehirne von verstorbenen Alzheimer-Patienten finden Forscher zwischen den Hirnneuronen vor allem Plaques aus verklumpten A-Beta-Peptiden (auch Beta-Amyloide genannt). Welche Bedeutung diese Plaques für die Krankheitssymtome haben, erklären Alzheimerforscher unterschiedlich. Einige sind davon überzeugt, dass die plaquebildenden A-Beta-Proteine die Versorgung des Gehirns stören, andere vermuten, dass sie die Signalübertragung von Nervenzellen im Hippocampus beeinträchtigen. Ob die Proteinplaques und die Krankheit überhaupt zusammenhängen, ist immer noch unklar, denn die Ablagerungen sammeln sich auch während des normalen Alterungsprozesses im Gehirn an, allerdings in deutlich geringerer Menge. Warum sie sich bei Demenzkranken so stark vermehren, ist den Forschern ein Rätsel.

Trotz bestehender Wissenslücken arbeiten Alzheimerforscher an potenziellen Arzneisubstanzen, die das Entstehen dieser Plaques verhindern sollen. Sie hoffen, dass ein solches Arzneimittel auch die Symptome verschwinden lässt. Schon seit einiger Zeit konzentrieren sie sich dabei auf bestimmte Enzyme. Diese sogenannten Sekretasen kommen natürlicherweise im Gehirn vor und zerlegen ein langes Vorläuferprotein in Bruchstücke. So entsteht also unter anderem die A-Peptid-Variante, die danach krankhaft verklumpt. Die Idee der Forscher: ohne Sekretasen keine Alzheimer-Demenz.

Allerdings waren die ersten Versuche, die Sekretasen auszuschalten, nicht erfolgreich. Durch vollständige Blockade der Enzyme mithilfe von sogenannten Gamma-Sekretase-Inhibitoren, traten bei den Versuchstieren erhebliche Nebenwirkungen auf. Inzwischen wissen die Forscher, dass Gamma-Sekretasen auch für andere wichtige Zellaktivitäten unverzichtbar sind, sie spielen für die Bildung einer Reihe anderer Proteine eine bedeutende Rolle. Dr. Steven L. Wagner von der University of California in San Diego und seine Kollegen fanden nun aus 1200 neu synthetisierten Substanzen einen Wirkstoff, der sich als orales und nebenwirkungsarmes Medikament eignen würde. Mit Diarylaminothiazol stellten sie eine Substanz her, die das Enzym so gezielt hemmt, dass es das Vorläuferprotein in A-Beta-Peptide nicht mehr zerschneidet. Diese Substanz sei der erste Vertreter sogenannter Gamma-Sekretase-Modulatoren, einer potenziell wertvollen Klasse neuer Medikamente zur Behandlung und Prävention der Alzheimer-Krankheit, so die Überzeugung des Co-Autors der Studie, Dr. Rudolph E. Tanzi vom Massachusetts General Hospital. Bei Mäusen, die den Wirkstoff mit dem Futter erhielten, konnten die Wissenschaftler deutlich niedrigere Konzentrationen an A-Beta-Amyloid im Blut und Gehirn messen. Nun muss allerdings noch geklärt werden, ob diese Substanz auch demenzkranken Menschen hilft.

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