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Benzodiazepine

Ein Ende der Abhängigkeit

24.09.2010  13:34 Uhr

Benzodiazepine

Ein Ende der Abhängigkeit

PTA-Forum / »Ich muss immer mehr Tabletten einnehmen, um schlafen zu können«, erklärt eine ältere Dame der PTA. »Das finde ich schrecklich. Was soll ich bloß machen?« Wahrscheinlich weiß sie nicht, dass sie bereits von dem Benzodiazepin, das sie regelmäßig nimmt, abhängig ist. Dieses Problem betrifft über 1 Million Deutsche. Wie können Betroffene den Ausstieg schaffen, ohne dass sich ihre Schlafqualität verschlechtert?

Der Einsatz von Schlafmitteln wie Benzodiazepinen ist ein zweischneidiges Schwert: Nimmt der Patient das Arzneimittel länger ein, als vom Arzt empfohlen, steigt die Gefahr, dass er sich an den Wirkstoff gewöhnt und davon abhängig wird. Typischerweise erhöht der Patient dann nach und nach selbstständig die Dosis. Im schlimmsten Fall sucht er unterschiedliche Ärzte auf, um an mehrere Benzodiazepin-Rezepte zu kommen. Fällt dies PTA oder Apotheker auf und möchten sie den Patienten darauf ansprechen, ist viel Taktgefühl gefragt. Vor allem brauchen die Patienten Anregungen, wie sie sich aus der Abhängigkeit lösen können. Die Apotheke sollte parallel Kontakt zu dem behandelnden Arzt aufnehmen, um eine gemeinsame Vorgehensweise abzusprechen. Der Benzodiazepin-Ausstieg sollte immer unter langsamer Dosisreduktion und ärztlicher Aufsicht erfolgen. Denn beim abrupten Absetzen kehren Schlaflosigkeit und Unruhe zurück, was einen erfolgreichen Entzug erschwert.

Auf der 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) stellten Mediziner eine Beobachtungsstudie zum Entzug vor. Sie beurteilten den Nutzen einer pflanzlichen Kombination aus Baldrianwurzel, Hopfenzapfen und Passionsblumenkraut (Kytta-Sedativum® Dragees), die in und nach der Entzugsphase gegeben wurde.

Dosis schleichend absenken

Die Ärzte dokumentierten über rund sechs Wochen den Entzug. Zu Beginn der Studie hatten die 107 Teilnehmer durchschnittlich 6,8 Monate lang Benzodiazepine eingenommen, weil sie unter einer nicht organisch bedingten Schlafstörung litten. Während der ersten 14 Tage reduzierten die Studienärzte schrittweise die Dosis der Benzodiazepine (Ausschleichphase). Rund 90 Prozent der Teilnehmer nahmen von Beginn an das Phytopharmakon ein, die übrigen 10 Prozent erst im Anschluss an die Ausschleichphase.

Die Studienärzte stellten fest, dass sich besonders die Symptome »auffällige Müdigkeit« (um 66 Prozent) und »allgemeine Unruhe« (um 53 Prozent) bei den Patienten besserten. Auch konnten diese schneller in den Tag starten und fühlten sich tatkräftiger und frischer. Nach Abschluss der Studie profitierten 68 Prozent der Teilnehmer von einer besseren Schlafqualität und empfanden den Schlaf gleichmäßiger sowie entspannter als zuvor. Die Verträglichkeit des pflanzlichen Präparates wurde von 96 Prozent der Patienten als »sehr gut« oder »gut« bewertet, unerwünschte Wirkung gab es keine.

Vorteilhafte Phythopharmaka

Anders als synthetische Schlafmittel beeinträchtigen Heilpflanzen weder die Leistungsfähigkeit am Tag und noch das natürliche Schlafmuster, das für die Regeneration so wichtig ist. Auch entspannen sie die Muskeln nicht, wie es die Benzodiazepine tun. Somit erhöhen sie bei älteren Menschen nicht das Sturzrisiko. Vor allem machen sie nicht abhängig.

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