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24.08.2012 16:57 Uhr |
Von Annette van Gessel / In Griechenland sind dutzende Menschen am West-Nil-Fieber erkrankt – drei Menschen sind im Juli und August an der von Mücken übertragenen Erkrankung gestorben. Das griechische Gesundheitsministerium beziffert die Zahl der Erkrankten am 16. August auf 44 Menschen. Die meisten Fälle wurden in den Vorstädten im Osten und Süden Athens sowie in Nordgriechenland im Umfeld der Stadt Naoussa registriert, bestätigten auch Labore durch den Nachweis der Viren.
Die Zahl der Infizierten könnte noch größer sein, weil die meisten Erkrankungen keine oder harmlose Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen aufweisen, vermuten Ärzte. So warnen örtliche Gesundheitsexperten sogar, die Zahl der Betroffenen würde unterschätzt. Den Einwohnern in den betroffenen Regionen wird geraten, sich durch geeignete Maßnahmen vor den Insektenstichen zu schützen.
Nicht nur aus Ländern Süd- und Südosteuropas werden immer wieder Fälle gemeldet, sondern die Viruserkrankung ist weit verbreitet, unter anderem auch in Afrika, Asien und Nordamerika. Auch in den USA grassiert derzeit das West-Nil-Fieber: Mit 26 Toten seit Beginn dieses Jahres erleben die USA derzeit die seit Langem schwerste Epidemie der durch Mücken übertragenen Infektionskrankheit. So teilte das US-Seuchenzentrum mit, seit Januar seien in den USA über 690 Krankheitsfälle registriert worden. Mit Abstand am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Texas. Nach Angaben des nationalen Zentrums zur Seuchen-Kontrolle starben dort bisher 14 Menschen. Aufgrund der sich zuspitzenden Situation verhängte die Texas-Metropole Dallas am 15. August den Notstand. In der am stärksten betroffenen Region Dallas County werden jetzt die Überträgermücken von zwei Flugzeugen aus mit Insektiziden bekämpft.
Das West-Nil-Fieber breitet sich in den USA bereits seit Jahren aus. Nach Angaben des Zentrums erkrankten seit dem Jahr 1999 insgesamt 30 000 Menschen. Bei den meisten Menschen, die von infizierten Mücken gestochen werden, verläuft die Krankheit harmlos mit grippeähnlichen Symptomen. Auch in den USA raten die Behörden dazu, sich vor Mücken zu schützen, um so deren Stiche zu vermeiden.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts entwickelt etwa jeder fünfte Infizierte eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung, die wegen der unspezifischen Symptome meist falsch interpretiert wird. Bei jeder 150. infizierten Person nimmt das West-Nil-Fieber einen schweren Verlauf und führt zum Beispiel zu einer Hirnhautentzündung. /
Quelle: dpa und Center for Disease Control and Prevention