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Was ich noch erzählen wollte ...

Unter die Haut

Datum 24.08.2012  17:14 Uhr

Von Annette Behr / Manche Menschen lassen sich ihre Lieblingsbilder unter die Haut stechen. Die Symbole, Zeichen und Worte stehen für alles, was sie lieben oder ersehnen. Wer nach Jahren ein Tattoo wieder entfernen lassen möchte, muss sich einer teuren Prozedur unterziehen, die keinen 100-prozentigen Erfolg verspricht.

Sänger, Fußballer, Stars und Sternchen tragen ihre Haut gern zu Markte und präsentieren ihre Tätowierungen selbstdarstellerisch in der Öffentlichkeit. »Schatten in die Haut tätowiert. Spuren die für immer bleiben, das ist für ihn Rock‹n‹ Roll«, singt Peter Maffay. Der noch immer jugendlich wirkende Sänger ließ sich sieben unterschiedliche Tätowierungen auf seine muskulösen Oberarme stechen. »Es sind eingebrannte Erinnerungen«, meint der Dreiundsechzigjährige.

Anfang dieses Jahres zeigte sich deutschlandweit David Beckham in seiner eigenen Unterwäschen-Kollektion. Ich erinnere mich noch an Frauen, die versunken vor einer Plakatwand mit dem riesigen Bild des halbnackten Ex-Fußballprofis standen. Auf den Schwarz-Weiß-Fotografien gewährte uns Beckham auch einen Blick auf seine zahlreichen Tätowierungen. Über 30 sollen es inzwischen sein. Die Namen seiner Kinder, seiner Frau und Jesus-Bilder sind darunter. Vermutlich durch diese prominente Glamour-Welt ist das Tragen von Tätowierungen seit den 1990er-Jahren »en vogue« geworden.

Verpönt

Lange Zeit galten Tattoos bei uns als verpönt, weil sie vorwiegend von Matrosen, Sträflingen und kriminellen Gestalten aus der Unterwelt getragen wurden. Seit dem 20. Jahrhundert demonstrieren vor allem junge Menschen ihre Andersartigkeit mit Körper-Bildern. Sakrale und rituelle Symbole dienen ihnen als Zeichen, an denen sie sich untereinander erkennen. Sie sind eine Art Codierung für eine bestimmte Lebensausrichtung. Anker, Totenköpfe, Schlangen oder Spinnen gelten als äußerliche Abgrenzung und Protesthaltung gegenüber gesellschaftlichen Normen. Andere ahmen Prominente nach und tragen das, was sie lieben, zur Schau – angeblich ist inzwischen jeder zehnte Deutsche tätowiert.

Ganz ohne gesundheitliches Risiko ist die Tätowierung nicht zu haben. In den Großstädten gibt es sogenannte Tattoo-Studios fast an jeder Ecke. Wie es um deren Können und die Hygiene gestellt ist, darf angezweifelt werden. Denn Tätowierer ist kein geschützter Handwerksberuf. Einweghandschuhe, sorgfältige Desinfektion sämtlicher Räumlichkeiten, Sterilisations- und Ultraschallgeräte sollten zwingend vorhanden sein. Wer sicher sein will, wählt ein Studio, das sich dem Berufsverband der Deutschen Organisierten Tätowierer (DOT e. V.) angeschlossen hat. Der Verband hat Hygienerichtlinien für seine Mitglieder festgelegt, die regelmäßig überprüft werden. Die Tätowiermittel-Verordnung regelt seit 2009, welche Farbstoffe verwendet werden dürfen.

Schmerzhaft ist das Tätowieren allemal. Mittels einer Tätowiermaschine wird Farbe mit einer oder mehrerer Nadeln in die zweite Hautschicht gestochen und ein Bild oder Text gezeichnet. Bei jeder Tätowierung wird die Haut dauerhaft verletzt. Die Wunden bluten und beim Abheilen bildet sich Schorf. Auf den betroffenen Hautstellen kann es zu Pigmentstörungen kommen, manchmal bilden sich Narben.

Schattenseiten

Je nach Tätowierung kosten die Körperbilder einige hundert bis zu mehreren tausend Euro. Manche passen irgendwann, häufig nach Jahren, nicht mehr zu dem Bild, das der Tätowierte nach außen vermitteln möchte. Diese, dann unerwünschten Erinnerungen, zu entfernen, kostet zehnmal mehr als sie zu stechen. Allerlei Entfernungsmethoden werden angepriesen, die allesamt als fraglich, gefährlich und wenig erfolgversprechend einzustufen sind. Sie reichen vom Einspritzen spezieller Entfernungsflüssigkeiten über die Dermab­rasion, dem Abschmirgeln der bunten Bildchen, bis hin zur chirurgischen Methode, bei der die betroffenen Hautareale herausgeschnitten werden. Narben sind meist unumgänglich. Eine langwierige Methode erfolgt beim Laserspezialisten. »Beim heutigen Stand der Technik raten wir immer zum Lasern. Diese Methode ist die sicherste«, so Ralf Guttermann, Vorsitzender der DOT. Durch die einzelnen Laserblitze werden die Farbpigmente zerschossen und anschließend vom Körper abtransportiert und teilweise abgebaut. In manchen Fällen führen die Farbpigmente im Körper allerdings zu Entzündungen und lösen Allergien aus. Ein vollständiges Entfernen der Farben gelingt nicht immer. Braun- und Rottöne lassen sich gar nicht beseitigen, sondern nur verändern. Nicht pigmentierte Hautareale sind nach der Behandlung manchmal heller oder wirken grau. Außerdem sticht und brennt die Haut nach dieser Prozedur schmerzhaft. Letztendlich kann niemand garantieren, dass ein Tattoo durch eine Laserbehandlung komplett entfernt werden kann.

Verblassender Trend

Modeerscheinungen kommen und gehen, genauso manche Liebe. Vermutlich macht sich auch das ehemalige Top-Model Heidi Klum bereits Gedanken, ob und wie sie den Namen ihres Noch-Ehemannes Seal auf ihrem Unterarm wieder los wird. »Persönlich liebe ich sie, aber ich weiß nicht, ob sie immer noch gut aussehen werden, wenn ich 75 bin«, sinniert schon jetzt der erst 37-jährige Beckham. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin

blaubehr(at)gmx.net

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