WM-Spielorte sind gefährdet |
05.06.2014 13:04 Uhr |
Von Anja Knecht / Brasilianische WM-Austragungsorte, in denen auch die deutsche Fußball- Nationalmannschaft spielen wird, gelten als Dengue-Fieber-Hochrisikogebiete. Fussballfans vor Ort sollten sich daher unbedingt vor Mückenstichen schützen.
Wissenschaftler werteten in einer Studie Klimadaten der vergangenen Jahre aus und teilten die zwölf WM-Spielorte in Brasilien in verschiedene Risikokategorien ein. Zwar halten die Forscher das Risiko, sich während der Weltmeisterschaft mit Dengue-Fieber zu infizieren, generell für gering. Allerdings zählen zu den Hochrisikogebieten auch zwei Orte, in denen die deutsche Mannschaft zwei ihrer Vorrundenspiele austrägt: Fortaleza (Deutschland – Ghana, 21. Juni) und Recife (Deutschland – USA, 26. Juni) . Die Stadt Natal im Nordosten Brasiliens hat das höchste Dengue-Risiko. Ein mittleres Risiko haben beispielsweise Salvador, Rio de Janeiro und Manaus. Als gering schätzen die Forscher die Dengue-Gefahr hingegen in den Städten Brasília, Sao Paulo und Porto Alegre ein.
Das Dengue-Fieber wird durch den Stich der Gelbfiebermücke Aedes aegypti übertragen. Hauptverbreitungsgebiete sind subtropische sowie tropische Regionen in Zentralafrika, Lateinamerika, Indien und Südostasien. Brasilien hat weltweit die meisten Dengue-Fieberfälle: Mehr als 7 Millionen Infektionen wurden zwischen 2000 und 2013 erfasst.
Deutsche Fans werden die Symptome im Falle einer Ansteckung womöglich erst nach der Brasilien-Reise beobachten. Die unspezifischen Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Übelkeit treten bis zu 14 Tage nach dem Aufenthalt in gefährdeten Gebieten auf. In seltenen Fällen kann die Infektion auch einen schweren Verlauf nehmen: Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen, ein masernartiger Hautausschlag sowie kapilläre Blutungen können lebensgefährliche Komplikationen verursachen.
Eine Behandlung des Dengue-Fiebers ist ausschließlich symptomatisch möglich. Auch eine Schutzimpfung ist derzeit nicht verfügbar. WM-Touristen sollten sich daher besonders in den Risikogebieten mit Repellentien und langer Kleidung wirksam vor Mückenstichen schützen. /
Quelle: The Lancet Infectious Diseases