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Kongress Augenärztliche Akademie

Augenerkrankungen operativ behandeln

Datum 27.04.2015  13:58 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Das Thema des diesjährigen Kongresses der Augenärztlichen Akademie vom 17. bis 21. März in Düsseldorf lautete »Chirurgische Behandlung von Augenerkrankungen«. Dabei stellten Experten zahlreiche neue operative Verfahren vor.

Schieloperationen heute

Durch die Operation an Augenmuskeln – oft auch Schieloperationen genannt – soll die Zusammenarbeit beider Augen verbessert werden. Dabei verbleibt das Auge in der Augenhöhle, und der Chi­rurg macht nur einen Schnitt in die Bindehaut, sodass er die zu behandelnden Muskeln erreichen kann, um das Auge in dem erforderlichen Ausmaß zu drehen. Bei Kindern wird die Operation unter Vollnarkose meist im Jahr vor der Einschulung durchgeführt. Bei Erwachsenen erfolgen einfache Eingriffe oft nur unter lokaler Betäubung.

Lassen sich die Augen nicht auf dasselbe Objekt ausrichten, hat das verschiedene Auswirkungen: Sie reichen von Doppelbildern über Kopfschmerzen und der Unfähigkeit zu räumlichem Sehen bis hin zu psychosozialen Prob­lemen. Wenn Kinder schielen, besteht zudem die Gefahr, dass ein Auge eine anhaltende, nicht reversible Sehschwäche entwickelt.

Im Zusammenhang mit Morbus Base­dow tritt eine oftmals schmerzhafte Form der Augenbewegungsstörung auf, die sogenannte endokrine Orbitopathie. Diese Erkrankung betrifft zwar hauptsächlich die Schild­drüse, doch kommt es auch an den Augen­muskeln zu Entzündungen und degenerativen Erscheinungen.

Auf bestehende Fehlsichtigkeit hat die Augenmuskeloperation keinen Einfluss. Wer also vorher eine Brille oder Kontaktlinsen benötigte, wird auch nach dem Eingriff noch darauf angewiesen sein.

Glaukomchirurgie

Um das Sehvermögen von Glaukom­patienten möglichst lange zu erhalten, steht Augenchirurgen heute ein breites Spektrum an Methoden zur Verfügung. Ziel der Glaukomchirurgie ist es, das Kammerwasser auf einem neuen Weg aus dem Auge herauszuleiten. In den vergangenen Jahren wurden vielfältige Techniken entwickelt, die heute die sehr individuelle Behandlung des Patienten erlauben.

Das älteste Verfahren ist die Trabekulektomie: Dabei legt der Chirurg unter der den Augapfel umgebenden Lederhaut eine Öffnung in die vordere Augenkammer an. Durch diese Öffnung sickert dann das Kammerwasser unter die Bindehaut. Wie lange die Druckverringerung anhält, hängt davon ab, wie lange der »künstliche Abfluss« offen bleibt. Um zu starke Narbenbildung zu verhindern, setzen Mediziner heute lokal fast immer Zytostatika wie Mitomycin ein.

Andere Operationsverfahren setzen am Schlemm’schen Kanal an, in dem sich das Kammerwasser sammelt. Bei der sogenannten Kanaloplastik wird der Kanal mit einem dünnen Katheter aufgedehnt. Diese Methode senkt den Augeninnendruck weniger stark als die Trabekulektomie, dafür sind die Nebenwirkungen geringer.

Für sehr schwere Fälle bieten Schlauchimplantate die Möglichkeit, den Augeninnendruck zu kontrollieren. Bei diesem Verfahren verankert der Chirurg unter der Bindehaut eine Kunststoffplatte außen auf der Lederhaut des Auges und verbindet diese über einen Schlauch mit der Vorderkammer des Auges. Das Kammerwasser gelangt dann auf die Oberfläche der Kunststoffplatte, wo es vom darüber gelegenen Gewebe aufgesaugt wird. Wie viel Kammerwasser aus der Vorderkammer abgeleitet wird, lässt sich mit einem Drosselventil steuern.

An erster Stelle der Glaukom­behandlung steht allerdings nach wie vor die medikamentöse Therapie. Doch nicht alle Patienten vertragen die Augen­tropfen, oder die Drucksenkung reicht nicht aus. In diesen Fällen helfen Operationen, das Sehvermögen zu erhalten.

Verzerrtes Sehen

Zu verzerrtem Sehen können neben der feuchten Makuladegeneration auch andere Augenerkrankungen führen, die unter dem Oberbegriff »traktive Makulopathie« zusammengefasst werden. Diese Krankheiten entstehen, wenn die natürliche Alterung des Glaskörpers nicht normal abläuft. Im Verlauf des Alterungsprozesses löst sich der Glaskörper mit seinen Kollagenfasern im hinteren Bereich des Auges von der Netz­hautoberfläche ab.

Dabei bleiben manchmal einzelne Kollagenfasern und Zellen an der Netzhaut haften und produzieren weitere Fasern. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass sich über der Netzhaut Membranen bilden, die das Sehen beeinträchtigen, oder dass die Faserstränge einen so starken Zug auf die Netzhaut ausüben, dass Löcher entstehen.

Zur Behandlung der traktiven Makulopathien gibt es zwei Möglichkeiten: Ein mikrochirurgischer Eingriff, bei dem die Anhaftungen auf der Netzhaut mechanisch gelöst werden und – neuerdings – die einmalige Injektion des Wirkstoffs Ocriplasmin in den Glaskörper. Ocriplasmin wirkt wie ein Enzym und löst auf chemischem Weg die Anhaftungen des Glaskörpers an der Netzhaut.

Die Injektion ist in einem frühen Stadium sinnvoll, wenn die Anhaftung gering ist beziehungsweise das entstandene Loch sehr klein. Auf diese Weise können Augenärzte schon früh in das krankhafte Geschehen eingreifen; die Risiken und Nebenwirkungen sind im Vergleich zum operativen Vorgehen gering. /

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