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Erkrankungen des Augenlids

Körner, Knötchen und Schwellungen

Datum 27.04.2015  13:58 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Die Augenlider pflegen und schützen die Augen. Wie ein Scheibenwischer reinigen sie die Hornhaut mit Tränenflüssigkeit und wie ein Fensterladen schirmen sie das Auge vor schädlichen äußeren Einflüssen ab. Eine selbstverständliche Automatik, über die sich kaum jemand Gedanken macht. Das ändert sich, wenn die Lider erkrankt sind.

Die wohl bekannteste Erkrankung des Augenlids ist das Gerstenkorn, von Augenärzten als Hordeolum bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine akute Entzündung der Talg- und Schweißdrüsen des Augenlides, die durch Staphylokokken verursacht wird. Ein Hordeolum kann sich an der Lidinnenseite, an der Lidkante und im Bereich der Wimpern bilden. Typischerweise rötet sich dann das Augenlid und schwillt schmerzhaft an. Gerstenkörner heilen meist von allein ab, indem sie sich spontan öffnen und der Eiter abfließt.

Trockene Wärme

Um den Eiterausbruch zu fördern und damit die Heilung zu beschleunigen, ist trockene Wärme förderlich, beispielsweise mit einer zwei- bis dreimal täg­lichen Rotlicht%shy;behandlung auf die geschlossenen Augen. Dabei sollen die Augen angenehm gewärmt werden. Die trockene Wärme verflüssigt den Talg und stimuliert die Entzündung, sodass sie bald ihren Höhepunkt erreicht. Von feuchten Kompressen, etwa mit Kamillentee, sollten PTA und Apotheker dem Betroffenen abraten, da dies die Bakterien verschleppen könnte.

Auf keinen Fall darf der Patient selbst am Gerstenkorn drücken oder es mit einer Nadel öffnen.

Denn dann besteht die Gefahr, dass der Eiter mit den Staphylokokken tiefer in das Gewebe und in die Blutbahn gelangt. Schmerzt das Gerstenkorn sehr, sollte der Patient unverzüglich den Augenarzt aufsuchen, damit dieser es öffnet und entleert. Bei leichten und mittleren Beschwerden ist dies nur erforderlich, wenn das Gerstenkorn nicht innerhalb von einigen Tagen geplatzt oder geschrumpft ist. Zur medikamentösen Behandlung verordnen Augenärzte meist antibiotische Augen­tropfen oder eine antibiotische Augensalbe. Als Wirkstoffe sind Gentamicin, Erythromycin und Tetracycline und das Antiseptikum Bibrocathol gängig. Sie beschleunigen die Heilung und verhindern Komplikationen. Schwere Fälle erfordern manchmal auch eine orale Antibiotikatherapie.

Häufiges Reiben der Augen mit den Händen, mangelnde Augenhygiene oder das Tragen von Kontaktlinsen kann die Entstehung von Gerstenkörnern fördern. Auch bei Menschen mit schwachem Immunsystem, beispielsweise bei Diabetikern, treten Gerstenkörner häufiger auf.

Harmloser Dauergast

Von einem Gerstenkorn abzugrenzen ist das sogenannte Hagelkorn oder Chalazion. Hierbei hat sich ohne bakterielle Einwirkung eine Talgdrüse im Lid chronisch entzündet. Ursache ist eine Verstopfung der Drüsengänge, sodass sich Sekret staut und schließlich ein fester, aber beweglicher Knoten entsteht – manchmal erbsengroß. Ein Chalazion schmerzt in der Regel nicht, jedoch rötet sich das Lid und schwillt an. Meist sind Hagelkörner harmlos, aber ab einer gewissen Größe können sie allerdings lästig und zu einem kosmetischen Problem werden. Dann wird der Augenarzt das Chalazion unter örtlicher Betäubung öffnen und das Sekret entfernen. Kleinere Hagelkörner bilden sich meist spontan von selbst zurück. Trockene Wärme mit Infrarot-Licht, die den Talg verflüssigt, unterstützt dabei diesen Prozess. Manchmal platzt ein Hagelkorn auch von selbst auf, sodass sich das Sekret entleeren kann.

Bestimmte Hautkrankheiten wie Rosacea und Seborrhö erhöhen das Risiko, dass sich Hagelkörner bilden. Bei manchen Menschen liegt auch eine genetisch bedingte Neigung zu verdicktem Drüsensekret vor. Betroffene sollten auf eine gute Lidrandhygiene achten und Krusten an der Wimpernbasis mit frischen Wattestäbchen entfernen.

Wie überall im Körper können auch am Lid gutartige und bösartige Tumore auftreten. Da diese einem harmlosen Gersten- oder Hagelkorn oft sehr ähnlich sehen, ist der Unterschied für Laien nicht erkenntlich. Deswegen sollten PTA und Apotheker Kunden immer an den Augenarzt verweisen, wenn Zweifel an der Eigendiagnose bestehen oder das »Korn« sich nicht bessert. Auch bei Knötchen in der direkten Umgebung der Lider ist der Besuch beim Facharzt anzuraten. /

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