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AOK-Rabattverträge

Probleme schon vor dem Start

25.11.2008  10:05 Uhr

AOK-Rabattverträge

Probleme schon vor dem Start 

von Daniel Rücker

Am ersten März 2009 soll die dritte Runde der AOK-Rabattverträge starten. 64 Wirkstoffe hatte die AOK im August ausgeschrieben. Grund zur Freude gibt es für die Apotheken allerdings wenig.

Droht im März 2009 in den Apotheken wieder ein Chaos? Wiederholen sich die Probleme vom Mai 2007? Schon die nackten Zahlen zu den Rabattverträgen geben Anlass zur Sorge: Die 64 Wirkstoffe hatten 2007 bei allen AOKs zusammen ein Umsatzvolumen von 2,3 Milliarden Euro. 70 Pharmaunternehmen haben bis zum 3. November ihre Angebote abgegeben. Aus wettbewerbsrechtlichen Erwägungen hat die AOK für ihre Ausschreibung Deutschland in fünf »Gebietslose« aufgeteilt: 

  • Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland
  • Bayern, 
  • Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein
  • Hessen, Sachsen, Thüringen, 
  • Rheinland, Hamburg, Westfalen-Lippe. 

In jedem Gebiet gewinnt nur ein Hersteller je Wirkstoff, keiner darf in zwei Gebieten denselben Wirkstoff liefern. Insgesamt gibt es also 320 Verträge.

Aus Sicht der Apotheker sind damit Probleme programmiert. Denn eine Auswahl des Arzneimittels ist in der Apotheke dann im Regelfall nicht möglich, es darf ja nur das Präparat des jeweiligen Ausschreibungsgewinners abgegeben werden. Nur in Notfällen, bei begründeten pharmazeutischen Bedenken oder nachgewiesenen Lieferproblemen sind Ausnahmen erlaubt. Zwar sind die Kriterien der AOK für die Vergabe jetzt deutlich strenger: Nur solche Hersteller erhalten einen Zuschlag, die bereits 2007 das jeweilige Präparat in größerer Menge produziert haben. Dennoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass ein Exklusiv-Lieferant schlechter die Verfügbarkeit gewährleisten kann als mehrere Unternehmen.

Probleme zeichnen sich auch für Apotheken ab. So muss etwa eine Apotheke in Südhessen damit rechnen, dass auch Patienten aus dem Gebietslos Bayern oder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in der Apotheke ihre Rezepte einlösen. Diese Apotheke muss also die Präparate von allen drei Ausschreibungsgewinnern in größerer Zahl vorrätig halten. AOK-Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann hat zwar angekündigt, man wolle keinen Konflikt mit den Apotheken, werde also zu Beginn nicht so konsequent retaxieren. Das Problem mit der Lagerhaltung löst dieses Versprechen jedoch nicht.

Da dürfte es nur ein kleiner Trost sein, dass sich der Start der Rabattverträge womöglich verzögert. Nach Ablauf der Angebotsfrist hat die AOK fieberhaft die Unterlagen gesichtet. In diesen Tagen sollen die Zuschläge erteilt werden. Dann haben die Pharmaunternehmen zwei Wochen Zeit, die Vergabe zu prüfen und Einspruch einzulegen. Niemand bezweifelt, dass es dazu kommen wird. Die anschließenden Rechtsstreitigkeiten dürften sich mindestens bis in den Februar ziehen. Das kann kaum reichen, um die Verfügbarkeit der Rabattarzneimittel bundesweit zu garantieren. So darf schon heute darüber spekuliert werden, wann die neue AOK-Rabattrunde tatsächlich losgeht.

E-Mail-Adresse des Verfassers:
ruecker(at)govi.de

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