PTA-Beruf attraktiv gestalten |
21.10.2011 12:14 Uhr |
Von Michael van den Heuvel / Vom 6. bis zum 8. Oktober diskutierten im Rahmen des Deutschen Apothekertages Delegierte der Landesapothekerkammern und -verbände brennende Fragen des Berufsstandes. Neben der angespannten wirtschaftlichen Situation stand auch die Zukunft der PTA-Ausbildung auf der Tagesordnung.
In ihrem Grußwort machte Adexas Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer deutlich: »Apotheken und Apothekenangestellte werden in Zukunft angesichts des demografischen Wandels nicht weniger, sondern sogar mehr gebraucht als bisher. Wenn es uns gelingt, die Honorierung der pharmazeutischen Leistungen zu verbessern und damit die Arbeitsplätze attraktiver zu machen, können wir wieder optimistischer in die Zukunft blicken.«
Bei den PTA macht sich das Dilemma bereits bemerkbar. So stieg zwischen 2005 und 2010 die Zahl der Stellen pro Jahr um rund 1800. Im selben Zeitraum ließen sich jedoch immer weniger zur PTA ausbilden. Zukunftssorgen und Diskussionen in Gesellschaft und Politik haben die Begeisterung junger Menschen für die Fachausbildung nicht gefördert. Deshalb stellte der Apothekerverband Westfalen-Lippe den Antrag, es sei zwingend erforderlich, das Berufsbild »attraktiv und praxisgerecht zu gestalten«. PTA wären »neben der Apothekerschaft für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung unverzichtbar«. Auch bestünden im Vergleich zu anderen Ländern noch erhebliche Defizite. Das hat schwerwiegende Folgen. So können deutsche PTA oft nur schwer jenseits der Landesgrenzen arbeiten. Die Anträge aus Westfalen-Lippe wurden von den Delegierten angenommen beziehungsweise an den zuständigen Ausschuss verwiesen.
Kooperation bei Novellierung
Die Apothekengewerkschaft Adexa befürwortet eine dreijährige PTA-Ausbildung und hat mit dem Berufsverband der PTA, dem BVpta, dazu ein Grundsatzpapier erarbeitet. »Kompetenzbeschränkungen durch eine überarbeitete Apothekenbetriebsordnung führen aber genau in die falsche Richtung«, gibt Neusetzer zu bedenken.
Auch der Blick über den »deutschen Tellerrand« ist Adexa seit Jahren wichtig: Auf europäischer Ebene stehe man durch das Netzwerk der PTA-Gewerkschaften und -Berufsverbände, der »European Association of Pharmacy Technicians« (EAPT), in regem Austausch mit Kollegen.
Attraktive Altersvorsorge
Doch nicht nur die Ausbildung und das Berufsbild der PTA müssten attraktiver werden, sondern auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Adexa hatte deshalb zusammen mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) einen Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung abgeschlossen, inklusive Arbeitgeberbeitrag und -zuschuss. Diese Vereinbarung ist besonders wichtig für diejenigen mit Teilzeitarbeitsplätzen, damit sie im Alter das berühmt-berüchtigte Rentenloch stopfen können. Dementsprechend groß war am Expopharm-Messestand der Apothekengewerkschaft auch das Interesse der Besucher, sich von zwei Expertinnen der FrauenFinanzGruppe Hamburg persönlich beraten zu lassen. /