RNA-Bruchstücke stoppen Hepatitis-B-Viren |
21.10.2011 11:42 Uhr |
Von Annette van Gessel / Hepatitis B ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit. Weltweit sind circa 350 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert. Alle bisher zur Verfügung stehenden Medikamente können den Verlauf der durch die Viren ausgelösten chronischen Leberentzündung zwar kontrollieren, aber nicht heilen.
Nun hat das Team um Professor Dr. Ulrike Protzer, Direktorin der Institute für Virologie des Helmholtz Zentrums München und der Technischen Universität München, eine Therapie gegen die chronische Hepatitis B entwickelt. Der neue Behandlungsansatz entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Hendrik Poeck, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, und Professor Dr. Gunther Hartmann von der Universität Bonn. Den Forschern ist es gelungen, die Vermehrung der Viren mithilfe von kurzen, gezielt modifizierten Fragmenten aus Ribonukleinsäure (RNA) zu stoppen. Die RNA-Abschnitte können die Bildung neuer Virusproteine in den Zellen blockieren.
Als Nebeneffekt stimulierten die designten RNA-Fragmente das Immunsystem der Patienten, sodass dieses effizienter gegen die Hepatitis-B-Viren vorgehen könne, schreiben die Forscher im Fachmagazin »Gastroenterology«. Ihr Ansatz eröffne erstmals die Perspektive, Hepatitis-B-Viren auch bei einer chronisch gewordenen Infektion wieder vollständig aus dem Körper zu entfernen, so die Leiterin der Studie Protzer. /
Quelle: Gastroentorology