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Grippeimpfung für chronisch kranke Kinder wichtig

19.10.2012  17:13 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Eine Influenzaimpfung im Herbst schützt nicht nur vor der saisonalen Grippe. Sie kann auch Co-Infektionen vorbeugen, die vor allem für chronisch kranke Kinder lebensgefährlich sein können.

Eine amerikanische Untersuchung bei Kindern und Jugendlichen ergab, dass vor allem bakterielle Lungenentzündungen (38 Prozent) und influenzabedingte Herzschäden (68 Prozent) zu tödlichen Verläufen einer Grippe führten. Finnische Forscher untersuchten die grippebedingten Krankenhauseinweisungen bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren.

Bei älteren Kindern fanden sie meist Komplikationen durch Atemwegserkrankungen als Grund für die stationäre Behandlung. Bei Säuglingen unter einem halben Jahr führten bei mehr als der Hälfte der kleinen Patienten am häufigsten septische Erkrankungen zur Krankenhauseinweisung. Als Sepsis (Blutvergiftung) bezeichnen Ärzte eine komplexe Entzündungsreaktion des gesamten Organismus auf eine Infektion durch Bakterien, deren Toxine oder Pilze. Auch für ältere Kinder ist eine Grippe-bedingte Blutvergiftung gefährlich. In der finnischen Untersuchung hatte etwa jeder zehnte der in einer Klinik behandelten Jugendlichen eine Sepsis aufgrund der Grippeerkrankung.

Die STIKO, die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut, empfiehlt die jährliche Grippeimpfung im Herbst für Kinder und Jugendliche, die beispielsweise an chronischen Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, des zentralen Nervensystems oder des Stoffwechsels leiden. Mit der Impfung lässt sich zugleich das hohe Risiko dieser Altersgruppe für gefährliche Zweitinfektionen mit Viren oder Bakterien senken. Denn Grippeviren schwächen das Immunsystem und erleichtern vor allem Staphylokokken oder Pneumokokken, sich im Körper auszubreiten. Pneumokokken können außer Sepsis Lungen-, Hirnhaut- oder Mittelohrentzündungen auslösen. Staphylokokken können neben Lungenentzündung und Sepsis unter anderem auch eine Entzündung des Herzens (Endokarditis) verursachen. Viele Menschen sind Träger von Pneumokokken oder Staphylokokken, ohne zu erkranken. Ein geschwächtes Abwehrsystem aber kann zu einer Verbreitung der Keime im Körper führen.

Laut STIKO dürfen Babys erst ab sechs Monaten gegen Grippe geimpft werden. Doch gerade sie sind besonders gefährdet, bei einer Grippeerkrankung eine lebensbedrohliche Blutvergiftung als Komplikation zu entwickeln. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern und Geschwister sowie die Betreuungspersonen in der Umgebung des Babys durch eine Impfung vor Grippe geschützt sind. So kann ein immunisiertes Umfeld die Säuglinge vor einer Ansteckung bewahren. /

Quellen: European Journal of Clinical Microbiology & Infectious Diseases, The Journal of Infectious Diseases

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