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Glaukom bei Kindern

Angeborener Fehler

Datum 26.07.2013  09:04 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Das Glaukom gilt als typische Augen­erkrankung alter Menschen. Kaum jemand weiß, dass auch Babys ein Glaukom entwickeln können. Deswegen werden erste Zeichen, wie besonders große »schöne« Augen, oft nicht richtig gedeutet. Die Früherkennung ist bei dieser Krankheit jedoch entscheidend. Wenn das Kind nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es erblinden.

Ein Glaukom bei Kindern beruht meist auf einer Entwicklungsstörung des Kammerwinkels, nur selten lösen andere Fehlbildungen oder Entzündungspro­zesse einen grünen Star bei Kindern aus. Das Kammerwasser kann nicht richtig abfließen, sodass der Augeninnendruck chronisch erhöht ist. Da das Augen­gewebe im frühen Kindesalter noch sehr dehnbar ist, vergrößert sich der Augapfel durch den zu hohen Druck. Die Babys fallen durch schöne große Augen auf. Bestimmte Schichten der Hornhaut sind allerdings weniger dehnbar, sodass feine Risse entstehen. Diese verursachen eine von außen sichtbare Trübung der Hornhaut. Die Augen von Neugeborenen und Kleinkindern genau zu untersuchen, ist schwieriger als bei Erwachsenen. Daher führen Augenärzte bei Verdacht auf Glaukom die Untersuchung in der Regel unter Vollnarkose durch.

Je nach Krankheitsbeginn lassen sich verschiedene Glaukom-Formen bei Kindern unterscheiden: Das primäre kongenitale (angeborene) Glaukom, das kindliche und das juvenile Glaukom. Ein angeborenes Glaukom tritt innerhalb des ersten Lebensjahres auf, manchmal hat es sich sogar schon vor der Geburt entwickelt. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind beide Augen erkrankt, allerdings meist unterschiedlich ausgeprägt.

Seltene Erkrankung

Das angeborene Glaukom zählt zu den seltenen Erkrankungen. Etwa ein Kind von 10 000 bis 18 000 Neugeborenen ist davon betroffen, Jungen etwas häufiger als Mädchen. Kinder mit Glaukom sind meist lichtscheu und kneifen die Augen zu. Ihre Augen tränen vermehrt und nicht selten reiben die Kinder oft mit den Händen über die Augen.

Beim kindlichen und juvenilen Glaukom fehlen diese typischen Zeichen. Die Augen sind weder vergrößert, noch lichtempfindlich, noch tränen sie vermehrt. Stattdessen können Sehstörungen oder Schielen auf ein Glaukom hinweisen.

Sind in der Familie eines Kindes bereits Fälle von Augenerkrankungen oder Fehlsichtigkeit bekannt, ist dessen Risiko, ein Glaukom zu entwickeln, erhöht. Diese Eltern sollten ihr Kind schon im Alter von sechs bis zwölf Monaten dem Augenarzt vorstellen, damit der Facharzt mögliche Probleme früh erkennt und beheben kann.

Abfluss ermöglichen

Ein nachgewiesenes Glaukom muss meist operativ behandelt werden. Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, sind nur bei leichten Formen dieser Fehlbildung ausreichend wirksam. Bei der Operation macht der Chi­rurg einen Schnitt entweder in das Trabekelwerk oder in das umliegende Gewebe und ermöglich so, dass das Kammerwasser besser abfließt. Augenärzte bezeichnen diese Operationen als Trabekulotomie beziehungsweise Goniotomie. Der Erfolg der operativen Eingriffe ist recht gut: In etwa 80 Prozent der Fälle normalisiert sich anschließend der Augeninnendruck. Da dieser jedoch trotz gelungener Operation immer wieder ansteigen kann, sind regelmä­ßige Kontrollen durch den Augenarzt notwendig. Bei einem erneuten Druckanstieg kann die Operation wiederholt werden. /

Rat für Eltern

Die Initiative Glaukom-Kinder, Teil des Bundesverband Glaukom-Selbsthilfe e.V., versteht sich als Anlaufstelle für betroffene Familien. Hier können Eltern Informationen und Hilfe erhalten sowie Erfahrungen austauschen. Die Initiative versucht, durch ihre Aufklärungsarbeit Kinder- und Augenärzte, Gesundheitsämter und Hebammen immer wieder neu für die Symptome zu sensibilisieren und so die Früherkennung zu unterstützen. Des Weiteren will sie in der Öffentlichkeit das Glaukom bei Kindern besser bekannt machen.

Weitere Informationen unter www.glaukom-kinder.de

E-Mail-Adresse der Verfasserin

ais(at)immel-sehr.de

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