PTA-Forum online
OTC-Beratungscheck

Povidon-Iod

01.06.2017  11:16 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In dieser Ausgabe: Povidon-Iod zur Wundbehandlung.

Arzneistoffgruppe

  • Antiseptika zur Wundbehandlung

Präparate/Darreichungsformen

  • Salben: zum Beispiel Betaisodona®, Braunovidon®, Polysept®, PVP-Jod-ratiopharm®; auch als imprägnierter Verband: Betaisodona® Wundgaze Salbengaze, Braunovidon®Salbengaze
  • Lösung: zum Beispiel Braunol®, Mercuchrom®, Polysept®

Indikation

Wiederholte, zeitlich begrenzte Anwendung bei geschädigter Haut, zum Beispiel Dekubitus, Ulcus cruris, oberflächlichen Wunden, Verbrennungen und Verbrühungen, bei Schnitt- und Schürfwunden, Verbrennungen, infizierten und superinfizierten Hauterkrankungen

Dosierung/Anwendung

  • Mehrmals täglich Salbe gleichmäßig auftragen, falls erforderlich anschließend Verband auflegen.
  • Häufigkeit und Dauer der Anwendung richten sich nach dem Heilungsverlauf.
  • Lösung unverdünnt auf die zu behandelnden Stellen auftragen.

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Nicht bei Überempfindlichkeit gegen Iod (Iodallergie), bei Schilddrüsenerkrankungen, vor und nach einer Radioiodanwendung, bei Neugeborenen und Säuglingen bis 6 Monaten
  • Wegen der oxidierenden Wirkung von Povidon-Iod können verschiedene Diagnostika (zum Beispiel o-Toluidin, Guajakharz) falsch positive Ergebnisse liefern.
  • Wegen der Gefahr von Verätzungen durch Quecksilberiodid keine gleichzeitige Anwendung mit Quecksilberde­ri­vaten

Nebenwirkungen

  • Sehr selten: Kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp,
  • Störungen der Schilddrüsenfunktion: bei großflächiger, wiederholter Anwendung nicht auszuschließen.
  • Einzelfälle nach Resorption größerer Mengen, etwa bei Verbrennungsbehandlung: Elektrolyt- und Serumosmolaritätsstörungen, metabolische Azidosen

Wechselwirkungen

  • Iod reagiert mit Quecksilberderivaten: Es bildet sich lokal stark toxisches, ätzendes Quecksilberiodid.
  • Bei gleichzeitiger Anwendung mit enzymatischen Wundbehandlungsmitteln wird Enzymkomponente oxidiert und so unwirksam.
  • Povidon-Iod darf nicht zusammen mit Taurolidin und Wasserstoffperoxid angewendet werden.
  • Bei gleichzeitiger Lithium-Therapie nicht regelmäßig anwenden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Iod ist gut plazentagängig. Eine vermehrte Aufnahme von Iod während der Schwangerschaft kann zu Funktionsstörungen der fetalen Schilddrüse führen. Iodhaltige Desinfizienzien dürfen daher in der Schwangerschaft nur kleinflächig für wenige Tage angewendet werden. Die Spülung von Körperhöhlen mit iodhaltigen Lösungen sollte unterbleiben. Besser erprobte Alternative ist zum Beispiel Chlorhexidin.

 

Iod wird stärker als jedes bisher untersuchte Medikament in der Muttermilch angereichert. Die wiederholte Desinfektion von großen Hautflächen kann zu einer Anreicherung in der Muttermilch führen und eine vorübergehende Hypothyreose beim Säugling verursachen. Povidon-Iod sollten Stillende nur kurzfristig bei kleinen Wunden und nicht im Schleimhautbereich anwenden.

Hinweis

Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.