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Auch wenig Alkohol schadet

26.11.2012  09:45 Uhr

Von Verena Arzbach / Frauen sollten in der Schwangerschaft nach Möglichkeit komplett auf Alkohol verzichten. Schon ein bis zwei Gläser pro Woche können sich negativ auf die Intelligenz des Kindes auswirken, wie britische Forscher jetzt in einer prospektiven Kohortenstudie herausfanden.

Die Wissenschaftler um Sarah J. Lewis von der Universität Bristol begleiteten insgesamt 4167 Kinder der Geburtsjahrgänge 1991 und 1992 ab der Schwangerschaft ihrer Mütter. In der 18. und der 32. Schwangerschaftswoche hatten sie die Frauen zu ihrem Alkoholkonsum befragt. Die Kinder absolvierten im Alter von 8 Jahren einen Intelligenztest. Außerdem werteten die Forscher Blutproben der Mütter und Kinder für Gentests aus.

Die Forscher fanden heraus, dass vier genetische Varianten des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH) die Wirkung des Alkohols auf den IQ der Kinder beeinflussten. Das Enzym baut Alkohol in der Leber zu Acetaldehyd ab. Jeder Mensch besitzt mehrere Varianten des ADH-Gens, die unterschiedlich schnell arbeiten. Die vier ungünstigen Varianten bei den Kindern waren mit einem geringeren Intelligenzquotienten (IQ) assoziiert: Im Durchschnitt lag der IQ der Kinder pro Genvariante fast 2 Punkte niedriger.

Der Effekt trat nur bei Kindern auf, deren Mütter während der Schwangerschaft maßvoll Alkohol getrunken hatten. Als moderaten Konsum definierten die Wissenschaftler ein bis sechs Einheiten Alkohol pro Woche. Ein kleines Glas mit 125 Millilitern Wein entspricht circa 1,5 Einheiten Alkohol, 0,5 Liter Bier ungefähr 2 Einheiten. Bei den Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft vollkommen auf Alkohol verzichtet hatten, stellten die Forscher keinen negativen Effekt auf den IQ fest. Daher sei höchstwahrscheinlich der Alkoholkonsum in der Schwangerschaft verantwortlich für die Unterschiede, ­schreiben die Wissenschaftler.

Die aktuellen Empfehlungen für werdende Mütter zum Alkoholkonsum sind widersprüchlich. Die Autoren einiger offizieller Richtlinien empfehlen vollständige Abstinenz, andere wiederum halten moderaten Konsum für sicher. Teilweise hatten sich in früheren Studien bei maßvollem Alkoholgenuss keine nachteiligen Effekte für die Ungeborenen ergeben. Studienleiter Ron Gray von der Universität Oxford stellt jedoch klar: »Die Studie ist komplex, aber die Botschaft ist einfach: Selbst moderate Alkoholmengen während der Schwangerschaft wirken sich negativ auf die zukünftige Intelligenz des Kindes aus. Schwangere haben damit einen guten Grund, absolut abstinent zu leben.« /

Quellen: PLoS One, University of Oxford

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