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Naturheilkunde

Pankreas, das Multitasking-Organ

Datum 28.08.2013  12:04 Uhr

Von Oliver Ploss / Die Bauchspeicheldrüse produziert viele Verdauungsenzyme. Deshalb führen Funktionsstörungen oder Erkrankungen des Pankreas immer auch zu einer Störung der Verdauung von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten. Da der Speisebrei nicht mehr vollständig aufgeschlossen wird, sind dyspeptische Beschwerden sowie Fettstühle die Folge.

Die Bauchspeicheldrüse besteht aus zwei voneinander weitgehend unabhängig arbeitenden Anteilen: einem exokrinen und einem endokrinen. Die Hauptmasse des Pankreas bildet der exokrine Anteil. Er stellt die wichtigsten Verdauungsenzyme her, die zur Spaltung von Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten im Speisebrei benötigt werden: Proteasen, Lipasen, Amylasen sowie Ribonukleasen. Eingestreut in das exokrine Drüsengewebe befinden sich die Langerhansschen Inseln, die den endokrinen Anteil des Pankreas ausmachen. Hier werden lebenswich­tige Hormone produziert. Die beiden wichtigsten sind Glucagon und Insulin. Das blutzuckersteigernde Glucagon wird in den α-Zellen und das blutzuckersenkende Insulin in den β-Zellen produziert.

Die Bauchspeicheldrüse bildet täglich zwischen ein und zwei Liter Pank­reassaft, der in das Duodenum abfließt. Dieser Saft enthält reichlich Bikarbonat-Ionen (HCO3-) und Verdauungsenzyme. Die Sekretion des Pankreassaftes wird über den Vagusnerv und hauptsächlich durch zwei Hormone aus der Duodenalschleimhaut gesteuert: Sekretin und Cholecystokinin. Der auslösende Reiz für die Abgabe von Sekretin sind Fette und ein niedriger pH-Wert im Speisebrei. Sekretin gelangt auf dem Blutweg zum Pankreas und fördert dort zum einen die Sekretion des Pankreassaftes und zum anderen dessen Anreicherung mit HCO3-. Je höher die Konzentration an Hydrogencarbonat desto mehr wird der saure Speisebrei neutralisiert.

Entzündungsprozesse

Die häufigsten Ursachen einer Pank­reaserkrankung sind Abflusshindernisse, beispielsweise durch Gallensteine oder Tumoren, sowie chronischer Alkoholabusus. Auch Medikamente wie Azathioprin und Tetrazyklin oder eine massive Hypertriglyceridämie können eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse verursachen. Reizzustände des Pankreas werden häufig ebenfalls durch Fehlernährung ausgelöst, beispielweise durch extremen Schokoladenkonsum. Bei der akuten Pankreatitis werden im Pankreasgewebe massiv proteolytische und lipolytische Enzyme freigesetzt, sodass die Bauchspeicheldrüse sich praktisch selbst verdaut. Der Prozess der Gewebsauflösung kann sogar auf die Leber und Gallenblase übergreifen. Charakteristische Symptome einer starken Entzündung sind plötz­liche heftige Oberbauchschmerzen, die manchmal bis in den Rücken ausstrahlen, sowie Brechreiz, Erbrechen und Blähungen. In besonders schweren Fällen kommt es zum Schock.

Wird die Pankreatitis chronisch, geht das Pankreasparenchym nach und nach zugrunde und wird durch Bindegewebe ersetzt. Letztlich manifestiert sich eine Pankreasinsuffizienz. Als Folge der herabgesetzten Pankreasfunk­tion sinken das Volumen des Pankreassekrets, die Konzentration von HCO3- und die Aktivität der Verdauungsenzyme. Infolge des Enzymmangels leiden die Patienten an Durchfällen, Gewichtsabnahme, voluminösen Fettstühlen, und unter Umständen werden auch die Inselzellen geschädigt. Die Patienten klagen über ständige oder immer wiederkehrende Oberbauchbeschwerden, die bis zum linken Schulterblatt ausstrahlen, Übelkeit und mangelnden Appetit. Die gestörte Verdauung führt zu einer verminderten Resorption von Nährstoffen, da die Nahrungsbestandteile nicht ausreichend enzymatisch zerlegt sind. Mikroorganismen im Dickdarm setzen die nicht abgebauten oder nicht resorbierbaren Nahrungsbestandteile zu toxischen Substanzen um oder vergären diese, sodass die Patienten unter starken Blähungen leiden.

Die Pankreasinsuffizienz tritt am häufigsten im Rahmen einer chronischen Pankreatitis auf. Als weitere Ursache kommt vor allem Mukoviszidose in Frage. Etwa 85 Prozent der Mukoviszidosepatienten sind davon betroffen. Eine chronische exokrine Pankreasinsuffizienz diagnostiziert der Arzt meist an Hand der klinischen Symptomen wie abdominelle Schmerzen, Fettstühle und Gewichtsverlust.

Mit Homöopathika unterstützen

Homöopathen empfehlen Patienten mit akuten und chronischen Verdauungsbeschwerden begleitet durch Völlegefühl, Druckgefühl im Oberbauch und Blähungen die Urtinktur aus der Rinde von Harungana madagascariensis (CHOISY), dem Drachenblutbaum. Besonders geeignet ist diese Pflanze, wenn die Funktion der Pankreas und des Leber-Gallen-Systems gestört ist und die Patienten fettreiche Kost nicht vertragen.

Ein weiterer Ansatz ist die Gabe von Eichhornia crassipes, der Wasserhyazinthe. Pharmakologische Untersuchungen mit der Urtinktur aus der Wasserhyazinthe lassen eine dem Sekretin und dem Cholecystokinin ähnliche Wirkung erkennen. Die Therapie von 35 Patienten erbrachte eine gute Wirkung homöopathisch potenzierter Dilutionen. Dabei erwies sich die D2-Potenz als optimal. Als Hauptindikation ergab sich die chronische Pankreatitis mit Insuffizienz.

Häufig bleibt gerade die Bauchspeicheldrüse nach den verschiedensten Infekten sehr massiv mit Toxinen belastet. Nach Kunst ist die Bauchspeicheldrüse das toxinaffinste Organ des Körpers. Nach Cornelius gilt Okoubaka als das Entgiftungsmittel der ersten Wahl. Naturheilkundlich orientierte Therapeuten setzen es unter anderem nach früheren Intestinalinfekten ein, nach Nicotinabusus mit gastrointestinalen Auswirkungen, nach einer Grippe, nach Tropenkrankheiten.

Ein bewährtes Homöopathikum gegen Diarrhoe ist die Urtinktur von Syzygium cumini L., dem Jambulbaum. Die D1-Potenz von Taraxacum officinale WEB. S.L., dem Löwenzahn, eignet sich für Patienten mit Magen- und Gallebeschwerden, Meteorismus und Flatulenz.

Asa foetida L., der Stinkasant, als Dilution D3 wird in der Homöopathie unter anderem gegen Meteorismus und Darmträgheit angewendet. Gegen Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und Brechneigung sowie Blähungskoliken wirkt auch Strychnos nux vomica L., die Samen der Brechnuss, in der Dilution D4. Als Komplexhomöopathikum enthalten metaharonga® Tropfen eine fixe Kombination der genannten Heilpflanzen.

Zur Pankreas- und Leberunterstützung verordnen naturheilkundlich orientierte Therapeuten eine Mischung aus zwei homöopatischen Präparaten (siehe Kasten). Zusätzlich zu diesen Tropfen soll der Patient ein Medikament mit Pankreasenzymen einnehmen, beispielsweise ein bis drei Nortase® Kapseln zu jeder Mahlzeit. Parallel dazu erhält er einmal wöchentlich intramuskulär als Mischinjektion metahepat® und Pankreaticum-Hevert® Injektionslösung. Bereiten ihm dyspeptische Beschwerden Probleme, soll er ergänzend zu diesen Arzneimitteln zweimal täglich zwei Hepar- SL® forte Kapseln einnehmen.

Zur Symbioselenkung dienen zweimal täglich eine Probio-Cult® Kapsel und eine Mutaflor® Kapsel (mite oder 100 mg), außerhalb der Mahlzeiten, dreimal täglich 20 Tropfen RMS Städtgen® sowie abends zwei Kautabletten Basosyx. /

Rezeptur zur Pankreas- und Leberunterstützung

metaharonga® Tr.,

metaheptachol® N Tr. aa 50.0

M.f.s. dent. tal. dos., 3 x tgl. 30 Tr.

E-Mail-Adresse des Verfassers

dr_ploss(at)yahoo.de

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