Blasenstörungen nach Prostatakrebs-Therapie |
03.06.2015 12:49 Uhr |
Von Elke Wolf / Inkontinenz und andere Blasenstörungen gehören für Patienten, die sich aufgrund eines Prostatakrebs behandeln lassen mussten, zu den belastendsten Folgen der Therapie. Dies hat eine aktuelle Studie einer Arbeitsgruppe aus Barcelona aufgedeckt.
Dazu untersuchten sie Nebenwirkungen und Lebensqualität von 580 Patienten, deren Prostatakrebs durch eine Operation, eine externe Strahlentherapie oder mit Brachytherapie behandelt wurde. Danach sind Patienten mit ausgeprägten Harnwegssymptomen nach einer Operation eher bereit, Geld oder Lebenszeit zu investieren oder sogar ein Lebensrisiko einzugehen, um von ihren Beschwerden befreit zu werden, als diejenigen, die durch eine der beiden Formen der Strahlentherapie behandelt worden waren. Störungen der Darmkontrolle und der Sexualfunktion wurden dagegen von allen Patienten eher akzeptiert.
Für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom gibt es drei Behandlungsoptionen: Bei einer Operation wird die gesamte Prostata entfernt. Da dabei auch Teile der Harnröhre und Nerven zur Steuerung der Blasenfunktion verletzt werden können, sind Komplikationen wie Inkontinenz, Harnverhalt oder Schmerzen in diesem Bereich möglich, teilt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie mit. Allerdings ist mittlerweile durch Studien belegt, dass Harnwegskomplikationen nach Operationen häufiger auftreten als nach einer Strahlentherapie. Dies gilt sowohl für die Abtötung der Krebszellen durch eine externe Bestrahlung als auch durch Einlage von schwach strahlenden, kleinen-Iod-Stäbchen (»Seeds«) in die Prostata (Brachytherapie).
Aufgrund der massiven Einschränkung der Lebensqualität durch Inkontinenz und Harnverhalt rät die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie, vor Beginn der Behandlung die Patienten genauestens über mögliche Komplikationen der jeweiligen Behandlungsmethode zu informieren. /
Quelle: Pressemeldung Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie