HIV-Tests ab Herbst im Handel |
15.06.2018 16:52 Uhr |
Ab Herbst sollen Bürger in Deutschland selbst zuhause testen können, ob sie sich mit HIV infiziert haben. Die entsprechenden Schnelltests sollen dann frei im Handel erhältlich sein. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Funke-Mediengruppe Anfang Juni. »Der HIV-Selbsttest ist ein Meilenstein beim Kampf gegen Aids. Er kann auch jene erreichen, die sich sonst nicht testen lassen würden«, so der Minister.
Bislang dürfen nur Gesundheitsämter und Beratungsstellen Schnelltests auf HIV nutzen. Ab Herbst soll es sie deutschlandweit im Handel geben. Spahn betonte gegenüber dem Fernsehsender RTL, dass die HIV-Tests keine Apothekenexklusivität besitzen sollen. »Sie werden beispielsweise auch in Drogeriemärkten erwerbbar sein«, so der Politiker. Wie das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Homepage mitteilte, soll dazu die Medizinprodukte-Abgabeverordnung geändert werden. Einen entsprechenden Referentenentwurf legte das Ministerium bereits vor.
Die Deutsche Aids-Hilfe begrüßte den Plan. »Die Einführung des Selbsttests ist ein wichtiger Schritt«, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Urban. So könnten mehr Menschen früh von ihrer Infektion erfahren und rechtzeitig behandelt werden, was wiederum weitere Übertragungen verhindere.
HIV-Schnelltests lassen sich recht unkompliziert durchführen. Etwas Blut aus der Fingerkuppe wird auf ein Messfeld gegeben und der Test weist dann innerhalb von 15 Minuten Antikörper gegen das HI-Virus nach – oder eben nicht. Die Aids-Hilfe warnt auf ihrer Internetseite allerdings auch, dass es in seltenen Fällen zu falsch-positiven Ergebnissen kommen kann. Auch funktioniert der Test frühestens zwölf Wochen nach einer möglichen Übertragung, da sich erst dann die nachzuweisenden Antikörper in ausreichender Menge gebildet haben. (PZ/ap)
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.