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Pharmacon Meran

Leberschäden durch Arzneimittel

15.06.2018  16:51 Uhr

Von Sven Siebenand, Meran / Arzneimittel-induzierte Leberschäden sind keine Seltenheit und können tödlich enden. Das machte Professor Dr. Christian P. Strassburg vom Universitätsklinikum Bonn beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran deutlich.

Der Hepatologe verwies auf eine Studie aus Schweden, nach welcher 17 Prozent aller Fälle von akutem Leber­versagen Arzneimittel-induziert sind. Während in den USA und England die Paracetamol-Toxizität führend sei, spielte in europäischen Analysen neben nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) vor allem die Gabe der Fixkombination aus Amoxicillin/Clavulansäure eine wichtige Rolle. »Die Leberschädigung macht bei diesen Präparaten die Clavulansäure«, stellte Strassburg klar. Er nannte vier Medikamentengruppen, die oft im Zusammenhang mit einer hepatotoxischen Wirkung stehen: Anti­biotika, Antikonvulsvia, NSAR und Phytotherapeutika.

Die Zulassungsstudien seien oft zu klein, um das Risiko für ein Wirkstoff-induziertes akutes Leberversagen vorherzusehen. Erst nach Markteintritt sieht man Strassburg zufolge dann die ersten Signale. Grundsätzlich stelle die Diagnose einer Arzneimittel-induzierten Leberschädigung oft eine große Herausforderung dar. Strassburg unterschied zwischen drei typischen Reaktionsmustern: die direkte (intrinsische) Toxizität sowie die idiosynkratische (nicht vorhersehbare) Toxizität, die mit oder ohne immunallergische Zeichen auftreten kann. Die Diagnose einer direkten Toxizität, wie sie zum Beispiel durch Paracetamol ausgelöst wird, sei in der Regel vergleichsweise einfacher. Sie erfolgt prompt und ist dosisabhängig. Häufiger seien in der Praxis aber idiosynkratische Reaktionen. Diese seien weder dosisabhängig noch im Tierversuch ­reproduzierbar und träten zudem mit einer Latenz von bis zu 100 Wochen auf.

»Auch Phytotherapeutika wie Schöllkraut und Johanniskraut können idiosynkratische Reaktionen hervorrufen«, sagte Strassburg. Zudem wirkten pflanzliche Präparate oft als Enzym­induktoren oder -hemmer und griffen so in den Metabolismus anderer Pharmaka ein. Deshalb frage er seine Patienten auch immer, welche pflanzlichen Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel sie einnehmen oder im vergangenen Halbjahr eingenommen haben. /

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