Gesichtslähmung durch Zugluft |
01.09.2014 14:45 Uhr |
Von Annette Immel-Sehr / Permanenter kalter Lufthauch, etwa durch eine Klimaanlage, kann eine Gesichtslähmung auslösen. Eine solche plötzlich auftretende Lähmung versetzt die Betroffenen meist in große Sorge, gefährlich ist die sogenannte Fazialisparese aber in der Regel nicht.
»In der überwiegenden Anzahl der Fälle kann keine erkennbare Ursache für die Beschwerden gefunden werden. Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren zu entzündlichen Schwellungen führen, die den Nervenkanal verengen und dadurch Druck auf den Nerv ausüben. Der Großteil dieser Erkrankungen heilt meist von alleine nach kurzer Zeit ab oder bildet sich unter Therapie wieder vollständig zurück«, berichtet Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN). »In jedem Fall sollten die Beschwerden neurologisch abgeklärt werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und um andere Erkrankungen – insbesondere einen Schlaganfall – auszuschließen.«
Auch Infektionen, beispielsweise mit Herpes-Viren oder Borrelien, können eine Gesichtslähmung hervorrufen. Die Beeinträchtigung des Gesichtsnervs zeigt sich durch herabhängende Mundwinkel und ein unvollständig geschlossenes Auge. Meist ist nur eine Gesichtsseite betroffen. Je nach Schädigungsort können eine vermehrte Tränenproduktion, eine intensivere Hörempfindung, Geschmacksstörungen, eine verminderte Speichelproduktion oder Schmerzen im Bereich des Ohres auftreten. Die Lähmung entwickelt sich über mehrere Stunden bis zu zwei Tage und erreicht innerhalb von drei Wochen ihren Höhepunkt. Behandelt werden die Patienten mit Glucocorticoiden und Analgetika sowie krankengymnastischen Übungen. /
Quelle: Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)