Mädchen sollen früher geimpft werden |
01.09.2014 14:45 Uhr |
Von Verena Arzbach / Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut hat ihre Impfempfehlungen aktualisiert. Die wichtigste Änderung betrifft die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV): Ab sofort sollen Mädchen bereits im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV immunisiert werden.
Bisher hatte die STIKO die Impfung im Alter von 12 bis 17 Jahren empfohlen. Die HPV-Impfung schützt Mädchen vor der Infektion mit bestimmten HPV-Typen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Die Viren werden hauptsächlich beim Sexualkontakt übertragen. Der prophylaktische Effekt der Impfung ist daher am größten, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt.
In der Praxis gelingt dies jedoch meist nicht: Studien zufolge verpasst ein Großteil der Mädchen in Deutschland den optimalen Impfzeitpunkt. Zum einen planen die meisten Mädchen ihren ersten Geschlechtsverkehr nicht, zum anderen sprechen sie darüber weder mit ihren Eltern noch mit ihrem Arzt.
Mit der Herabsetzung des Impfalters will die STIKO nun erreichen, dass sich mehr Mädchen als bisher impfen lassen, bevor sie sexuell aktiv werden. Höhere Antikörper-Antworten legen außerdem nahe, dass jüngere Mädchen besser auf die Impfung ansprechen. Auch sind bei den Jüngeren nur noch zwei statt bisher drei Impftermine erforderlich.
Die STIKO betont, dass die HPV-Impfung die Früherkennungsuntersuchung nicht ersetzen kann. Die Untersuchungen seien erforderlich, da der Impfstoff nicht alle HPV-Typen enthält, manche Mädchen nur unvollständig immunisiert werden und Impfversager vorkommen, wenn auch selten. Ein organisiertes und qualitätskontrolliertes Vorsorgekonzept aus HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung sei daher wichtig. /
Quelle: Robert-Koch-Institut