PTA-Forum online
Schwangerschaft

Paracetamol erhöht Risiko für ADHS

18.07.2016  11:25 Uhr

Von Verena Arzbach / Werdende Mütter, die in den ersten 32 Wochen ihrer Schwangerschaft Paracetamol einnehmen, erhöhen damit das Risiko, dass ihr Kind später Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) entwickelt. 

Bei Jungen scheint es zudem einen Zusammenhang zwischen der Paracetamol-Einnahme der Mutter und Symptomen einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zu geben. Das zumindest legen Ergebnisse einer Studie spanischer Forscher um Claudia Avella-Garcia vom Center for Research in Environmental Epidemiology (CREAL) in Barcelona nahe, die im Fachjournal »International Journal of Epidemiology« veröffentlicht wurde.

Die Forscher hatten für die Untersuchung Daten von 2644 Müttern und deren Kindern ausgewertet. Die Frauen hatten selbst über ihren Schmerzmittel-Gebrauch während der Schwangerschaft berichtet und waren dementsprechend in drei Gruppen eingeteilt worden: keine, sporadische oder dauerhafte Einnahme von Paracetamol. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Paracetamol verwendet hatten, schnitten generell im Alter von fünf Jahren bei Tests zu Aufmerksamkeit, Impulsivität und visueller Verarbeitung schlechter ab als Kinder, deren Mütter nie Paracetamol eingenommen hatten. Das Auftreten der ADHS-Symptome war bei dauerhafter Einnahme der Mutter 30 Prozent höher als bei Kindern, deren Mütter kein Paracetamol verwendet hatten. Jungen zeigten im Rahmen der Untersuchung außerdem häufiger Symptome einer ASS, wenn ihre Mütter Paracetamol verwendet hatten.

Die Autoren weisen darauf hin, dass sie im Rahmen der Studie lediglich Symptome festgestellt haben. Das heißt, die Testergebnisse reichen nicht aus, um eine ADHS- oder ASS-Diagnose stellen zu können. Wie genau Paracetamol Einfluss auf die Entwicklung des Ungeborenen nimmt, ist derweil noch nicht geklärt. Eine Vermutung der Wissenschaftler ist, dass der Arzneistoff die Entwicklung des Nervensystems verändert. Das Analgetikum aktiviert Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn, die an der Reifung und Vernetzung von Nervenzellen beteiligt sind. Möglich sei, dass Paracetamol in diesen Prozess eingreift. Aber auch Auswirkungen auf die Entwicklung des Immunsystems seien möglich, ebenso eine direkte toxische Wirkung auf den Fötus. Um Zusammenhänge zu klären, sind weitere Untersuchungen notwendig, vor allem mit genaueren Angaben zur eingenommenen Paracetamol-Dosis. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz