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Homöopathika

Bei Erkältungen eine gute Wahl

Datum 11.10.2013  13:59 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler / Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen, Mattigkeit: Eine Erkältung kann sich bei Kindern vielgestaltig äußern. Bei viralen Infekten sind Antibiotika fehl am Platz. Viele PTA und Apotheker empfehlen den Eltern in diesem Fall gerne Homöopathika, um die Beschwerden zu lindern.

Homöopathische Mittel ausschließlich für Kinder gibt es nicht. Egal ob kleiner oder großer Patient: PTA und Apotheker wählen das passende Homöopathikum nach den vorherrschenden Beschwerden, dem Auslöser (Causa) und dem Befinden des Patienten aus. Camphora D3, das Mittel für den frühen Beginn einer Erkältungskrankheit, ist allerdings nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Größere Kinder und Erwachsene können bei den ersten Anzeichen wie Frösteln, Unwohlsein und häufigem Niesen viertelstündlich drei Globuli einnehmen. Die Beschwerden sollten sich bald bessern.

Bei einem plötzlich beginnenden Infekt mit raschem Fieberanstieg gibt es zwei »Klassiker«: Aconitum D6 und Belladonna D6. Typisch für Aconitum: Der Patient friert und fröstelt bis zum Schüttelfrost, ist sehr unruhig und ängstlich und hat viel Durst. Seine Haut ist heiß und trocken ohne Schweiß (»trockenes Fieber«), der Puls hart. Trockener Husten kann hinzukommen. Auslöser der Beschwerden ist häufig kalte Zugluft, zum Beispiel bei Zug- oder Autofahren oder durch Klimaanlagen. Beginnt das Kind zu schwitzen, bessern sich die Beschwerden. Die Akutdosierungen für alle D6-Potenzen zeigt der Kasten.

Zur Dosierung

Bei akuten Erkältungskrankheiten gibt man anfangs stündlich, danach drei- bis viermal täglich eine Gabe (fünf Globuli) der Potenz D6. Bei Besserung sofort reduzieren.

Typisch für Belladonna: Das Kind hat ein hochrotes heißes Gesicht, weite Pupillen, schwitzt stark (»dampft«), ist benommen und fantasiert sogar manchmal. Der Puls klopft spürbar, ebenso können pochende Kopf- oder Ohrenschmerzen hinzukommen. Die Schleimhäute im Hals sind tomatenrot. Belladonna ist ein bewährtes Mittel bei allen nicht-eitrigen Entzündungen und häufig das Folgemittel nach Aconitum. Auch bei trockenem, krampfartigem Husten hilft es.

Wenn der Infekt nicht so heftig verläuft, das Fieber langsam ansteigt und das Kind trotz der Erkrankung recht munter ist und spielen will, sollten PTA und Apotheker an Ferrum phosphoricum D6 denken. Der Patient muss häufig niesen, leidet unter starkem Fließschnupfen und lästigem Reizhusten. Typisch sind die geschwollenen Lymphknoten am Hals. Die Gesichtsfarbe wechselt zwischen blass und rot.

Hilfreich ist Ferrum phosphoricum D6 – meist im Wechsel mit Belladonna – auch bei der akuten nicht-eitrigen Mittelohrentzündung. Bei einer Otitis media müssen die Eltern mit ihrem Kind aber immer zum Kinderarzt gehen, der den Verlauf überwacht. Leidet das Kind wiederholt an einer Mittelohrentzündung, kann Ferrum phosphoricum D12 auch vorbeugend gegeben werden (einmal täglich fünf Globuli für drei Wochen).

Sind die Schleimhäute im Rachen und die Mandeln dunkelrot verfärbt, spricht dies für Phytolacca D6. Oft sind die Mandeln angeschwollen. Das Kind hat stechende Halsschmerzen, die beim Schlucken bis in beide Ohren ausstrahlen. Warme Getränke mag es gar nicht, während kalte Getränke die Beschwerden lindern.

Triefende oder verstopfte Nase?

Schnupfen ist ein sehr häufiges lästiges Symptom bei einer Erkältungskrankheit. Bei Fließschnupfen mit brennendem Nasensekret, aber mildem Augentränen hat sich Allium cepa D6 bewährt. Oft ist die Haut um die Nasen­löcher herum gerötet und wund.

Wenn der kleine Patient beim Schnäuzen jedoch dicken gelblichen Schleim zu Tage fördert, ist Pulsatilla D6 angezeigt. Nachts und im warmen Zimmer fließt der Schleim reichlich. An der frischen Luft wird es besser. Das Mittel hilft gut, wenn das kranke Kind anlehnungsbedürftig und weinerlich ist und viel Zuspruch und »Nestwärme« braucht.

Ein wichtiges Mittel für kleine Kinder ist Sambucus nigra D6. Das Mittel hilft bei zähem Schnupfen, wenn gelbliche Schleimbläschen bei jedem Atemzug sichtbar werden. Bei Säuglingen ist die kleine Nase so verstopft, dass sie kaum noch Luft bekommen und beim Trinken immer wieder aufhören müssen, um Luft zu holen.

Homöopathie für die junge Familie

Homöopathische Mittel eignen sich besonders für junge Familien als ideale Begleiter bei leichteren Gesundheitsbeschwerden, sowohl für Eltern als auch für Kinder. Dabei schließt die Homöopathie die Schulmedizin nicht aus, sondern kann sie gut ergänzen.

Wie die Suche nach dem geeigneten homöopathischen Mittel leicht gelingt, erläutert die Autorin, Apothekerin Brigitte M. Gensthaler, im Ratgeber »Homöopathie für die junge Familie«. Für den Einstieg in die homöo­pathische Behandlung empfiehlt die Autorin ein Starterpaket mit zwölf Mitteln, die sie ausführlich in dem Buch beschreibt. Die Autorin ermuntert den Leser auch, eigene Erfahrungen zu sammeln und diese beim nächsten Krankheitsfall zu nutzen./

»Homöopathie für die junge Familie« von Brigitte M. Gensthaler, 112 Seiten, Govi-Verlag, PZN 9732696, ISBN: 978-3-7741-1190-5, 11,90 Euro.

Zu bestellen beim Govi-Verlag entweder telefonisch unter 06196 928257, per E-Mail an service(at)govi.de oder unter www.govi.de.

Zum Abschluss sei noch ein Mittel genannt, das sich besonders eignet, wenn der Patient weinerlich, unleidig und gereizt ist: Chamomilla D6. Es ist kein »Zahnungsmittel«, hilft aber, wenn das Baby die Schmerzen beim Zahnen nicht mehr ertragen kann, weint und schreit. Auch eine Erkältung, Bauchkrämpfe und Koliken können schier unerträglich werden. Dann lässt sich das Kind kaum beruhigen. Es will herumgetragen werden, was ihm aber nicht lange gefällt, und möchte sein Kuscheltier haben, um es sofort wieder fortzuwerfen. Bei ähnlichem seelischen Befinden hilft Chamomilla natürlich auch erwachsenen Patienten. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin
bm.gensthaler(at)t-online.de

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