Die Zukunft des PTA-Berufs |
30.07.2018 15:48 Uhr |
Michael van den Heuvel / Neue Verhandlungen zum Gehaltstarifvertrag, Reformen der Ausbildung und keine Gebühren an Fachschulen: PTA stehen derzeit berufspolitisch im Mittelpunkt. Wir sprachen mit der Zweiten Vorsitzenden von Adexa, Tanja Kratt, über Perspektiven, aber auch über Probleme.
van den Heuvel: Am 11. Juli konnten sich Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) nicht auf einen neuen Gehaltstarifvertrag verständigen. Welche Auswirkungen hat das für Angestellte?
Kratt: Der von uns zum 31. Mai gekündigte Tarifvertrag gilt in Nachwirkung. Das heißt, für Apothekenangestellte mit Tarifbindung gelten die Gehaltsstufen im alten Tarifvertrag weiterhin. Aber keine Sorge, die nächste Verhandlungsrunde wird in Kürze stattfinden.
van den Heuvel: Bei welchen Themen herrschte Uneinigkeit?
Kratt: Öffentliche Apotheken stehen in Konkurrenz mit der Industrie und mit Krankenhäusern. Das betrifft PTA, aber auch Approbierte besonders. Pharmazeutische Hersteller bezahlen höhere Gehälter, und es gibt mehr Aufstiegsmöglichkeiten. Genau hier setzen unsere Forderungen an: Fortbildung muss sich für Apothekenangestellte lohnen. Oder um es mit den Worten unseres Bundesgesundheitsministers Jens Spahn zur Pflege zu sagen: »Anerkennung drückt sich nicht nur in Worten aus. Es geht auch ums Geld.«
van den Heuvel: Wie sieht es mit Gehaltserhöhungen aus?
Kratt: Wir setzen uns dafür ein, dass alle Berufsgruppen mehr auf dem Konto haben. Speziell ein Blick auf den Vorschlag der Arbeitgeber für PTA: Kolleginnen oder Kollegen in den ersten beiden Berufsjahren hätten eine Gehaltssteigerung von 2,1 Prozent bekommen, im dritten bis siebten Berufsjahr wären es nur noch durchschnittlich 1,2 Prozent gewesen. Das widerspricht aus Sicht von Adexa dem Wunsch, Berufe attraktiver zu machen, und wir haben abgelehnt.
van den Heuvel: Bei der Attraktivität des PTA-Berufs geht es aber auch um Ausbildungsinhalte...
Kratt: Wir setzen uns dafür ein, die Ausbildung auf drei Jahre zu verlängern. Dazu zählen zweieinhalb Jahre Unterricht in Fachschulen und sechs Monate Praktikum. Alle Inhalte sollen modernen Standards entsprechen, das ist überfällig. Durch den Wahlkampf und durch die immens lange Zeit der Regierungsbildung haben Gesundheitspolitiker das wichtige Thema vernachlässigt. Aber wir planen einen neuen Vorstoß.
van den Heuvel: Apropos Gesundheitspolitik: Laut Koalitionsvertrag sollen Gebühren für die Ausbildung an Fachschulen gestrichen werden.
Kratt:Ganz genau, und Adexa ist am Thema dran. Jens Spahn diskutiert über Facebook regelmäßig mit Usern. Michaela Jäger, PTA und Beiratsmitglied der Region Süd, ist es gelungen, dem Bundesgesundheitsminister Fragen zu stellen. Die PTA-Reform solle in dieser Legislaturperiode kommen, so Spahn, und zu dieser Modernisierung gehöre auch die Überprüfung der Ausbildungslänge. Außerdem würde geschaut, wie es mit dem Schulgeld aussehe. Das klingt teilweise noch vage, aber zumindest sind einige unserer Forderungen angekommen. /
van den Heuvel: Wie sieht es mit Gehaltserhöhungen aus?
Kratt: Wir setzen uns dafür ein, dass alle Berufsgruppen mehr auf dem Konto haben. Speziell ein Blick auf den Vorschlag der Arbeitgeber für PTA: Kolleginnen oder Kollegen in den ersten beiden Berufsjahren hätten eine Gehaltssteigerung von 2,1 Prozent bekommen, im dritten bis siebten Berufsjahr wären es nur noch durchschnittlich 1,2 Prozent gewesen. Das widerspricht aus Sicht von Adexa dem Wunsch, Berufe attraktiver zu machen, und wir haben abgelehnt.
van den Heuvel: Bei der Attraktivität des PTA-Berufs geht es aber auch um Ausbildungsinhalte...
Kratt: Wir setzen uns dafür ein, die Ausbildung auf drei Jahre zu verlängern. Dazu zählen zweieinhalb Jahre Unterricht in Fachschulen und sechs Monate Praktikum. Alle Inhalte sollen modernen Standards entsprechen, das ist überfällig. Durch den Wahlkampf und durch die immens lange Zeit der Regierungsbildung haben Gesundheitspolitiker das wichtige Thema vernachlässigt. Aber wir planen einen neuen Vorstoß.
van den Heuvel: Apropos Gesundheitspolitik: Laut Koalitionsvertrag sollen Gebühren für die Ausbildung an Fachschulen gestrichen werden.
Kratt: Ganz genau, und Adexa ist am Thema dran. Jens Spahn diskutiert über Facebook regelmäßig mit Usern. Michaela Jäger, PTA und Beiratsmitglied der Region Süd, ist es gelungen, dem Bundesgesundheitsminister Fragen zu stellen. Die PTA-Reform solle in dieser Legislaturperiode kommen, so Spahn, und zu dieser Modernisierung gehöre auch die Überprüfung der Ausbildungslänge. Außerdem würde geschaut, wie es mit dem Schulgeld aussehe. Das klingt teilweise noch vage, aber zumindest sind einige unserer Forderungen angekommen. /