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Rückenschmerzen

Sonnengruß und Tiefenwärme

24.10.2013  10:53 Uhr

Von Christiane Berg, Hamburg / »Rückenschmerzen verstärken sich selbst. Daher sollten Betroffene bei den ersten Symptomen nicht abwarten, sondern umgehend handeln.«

So lautete die Empfehlung von Professor Dr. Wilhelm Bloch vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln bei einem Pressegespräch von Boehringer Ingelheim in Hamburg.

»Circa 90 Prozent aller Rückenschmerzen sind verspannungsbedingt«, informierte Bloch weiter. Als Ursachen für Schmerzen der Rückenmuskulatur hob der Referent Fehl- und Überbelastungen sowie Haltungsschäden hervor. Außerdem spielten äußere Einflüsse wie Kälte und Feuchtigkeit beziehungsweise Muskelverspannungen durch körperlichen und seelischen Stress eine Rolle.

Der Stress erhöhe den Muskeltonus und führe dadurch zu kleinsten, sogenannten Minorverletzungen der Muskelfasern. Dadurch werde die Gewebehomöostase empfindlich gestört. »Die Zellen geraten in eine Energiekrise«, sagte Bloch.

In der Folge werden die betroffenen Regionen schlechter durchblutet und nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Dies geht mit einer Übersäuerung des Muskelgewebes einher. Häufig kommt es zu lokalen Entzündungsreaktionen und Schmerzen durch zunehmende Minorschäden und Muskelverkrampfungen. Gleichzeitig greift dieser Prozess auf benachbarte neuromuskuläre Regionen über, und das Krankheitsgeschehen wird chronisch. »Eine Schonhaltung verstärkt das Problem«, so Bloch. Dieser Teufelskreis müsse durchbrochen werden.

Zellen in der Energiekrise

Zur medikamentösen Therapie werden Schmerzmittel und nicht-steroidale Entzündungshemmer eingesetzt. Diese helfen zwar kurzfristig, bewirken jedoch keine vollständige Wiederherstellung der gestörten Gewebe-Balance, so der Referent. »Die Ursache bleibt«. Häufig werde der Einsatz von Muskelrelaxantien, physikalischen Maßnahmen wie Wärme und Kälte, Ultraschall oder Physiotherapie unumgänglich.

Um den Effekt hyperämisierender Wirkstoffe bei lokaler Anwendung zu bestimmen, setzte die Kölner Sporthochschule die Nah-Infrarotspektroskopie (NIRS) ein, die Temperaturen bis 2,5 cm tief im Gewebe messen kann. Die NIRS-Studien hätten gezeigt, dass insbesondere der topische Einsatz von Nonivamid aus der Gruppe der synthetischen Capsaicinoide in Kombination mit Nicoboxil zu einer lokalen Gewebe-Erwärmung um 2 Grad Celsius führt sowie die Durchblutung um 175 Prozent steigert.

»Die gestörte Gewebehomöostase wird wieder hergestellt«, konstatierte der Professor für Molekulare und Zelluläre Sportmedizin und sprach von »Tiefeneffekten«, die oberflächlich wirksame Wärmflaschen, Heiz- oder Kirschkern/Körner-Kissen in diesem Ausmaß nicht erzielen. Bloch betonte, langfristig ließen sich Rückenschmerzen nur durch Verhaltensänderungen sowie aktives Muskeltraining lindern und verhindern.

Laut Studien mindere auch Yoga die Intensität chronischer Nacken- und Rückenschmerzen. Beispielsweise halte der regelmäßige morgendliche »Sonnengruß« als Abfolge 12 spezifischer Übungen Nacken und Rücken beweglich. Indem die Betroffenen ihre Gelenke mobilisieren sowie Bänder, Muskeln und Sehnen dehnen, erhöhten sie nicht nur ihre Beweglichkeit, sondern auch ihre psychische Stabilität. /

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