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Neuer Arzneistoff

Konkurrenz belebt das Geschäft

Datum 15.08.2017  13:12 Uhr

Von Sven Siebenand / Bereits seit 2009 steht mit Tocilizumab (RoActemra®, Roche) ein gegen den Interleukin-6-Rezeptor gerichteter Antikörper zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zur Verfügung. Im August brachte Sanofi-Aventis nun mit Sarilumab (Kevzara®) einen zweiten Arzneistoff mit gleichem Wirkmechanismus und Einsatzgebiet auf den Markt.

Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) greift das eigene Immunsystem die Gewebe der Gelenke an und verursacht Entzündungen, Gelenkschmerzen, Schwellungen, Steifigkeit, Fatigue und schließlich Gelenkschäden und Behinderungen. Am häufigsten erkranken Menschen zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Schätzungsweise 2,9  Millionen Menschen in Europa sind betroffen.

Bei RA-Patienten ist die Konzentration von Interleukin-6 (IL-6) in der Gelenkschmiere erhöht. Das Zytokin spielt beim Entzündungsprozess und der Gelenkzer­störung eine wichtige Rolle. Sarilumab bindet an den IL-6-Rezeptor und hemmt den proinflammatorischen IL-6-Rezeptor-vermittelten Signalweg.

 

Kevzara ist in Kombination mit Metho­trexat (MTX) indiziert zur Behand­lung der mittelschweren bis schweren aktiven RA bei Erwachsenen, die auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende antirheumatische Arznei­mittel (DMARD) unzu­reichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Zudem können Ärzte das neue Präparat als Monotherapie verordnen, wenn MTX nicht vertragen wird oder wenn eine Behandlung damit ungeeignet ist.

 

Die empfohlene Dosis beträgt 200 mg alle zwei Wochen, verabreicht als subkutane Injektion mit einer Fertigspritze oder einem Fertigpen. Die Applikationsstellen Bauch, Oberschenkel und Oberarm sollte der Patient abwechselnd nutzen. In empfindliche, verletzte oder vernarbte Hautstellen sowie Blutergüsse darf er das Präparat nicht hineinspritzen. Die Dosis kann bei Bedarf von 200 mg auf 150 mg alle zwei Wochen gesenkt werden, um abnorme Blutwerte zu kontrollieren. Kevzara ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C zu lagern.

 

Erhöhte IL-6-Werte, wie sie bei RA vorliegen, können die Aktivität von Cyto­chrom-Enzymen herunterregeln. Die Blockade des IL-6-Signalwegs, etwa durch Sarilumab, kann bei RA-Patienten die CYP-Aktivität wiederherstellen und so zu veränderten Blutspiegeln anderer Arzneimittel führen. Sind dies Wirkstoffe mit enger therapeutischer Breite oder individueller Dosisanpassung, kann das klinisch relevant sein. Die Patienten sollten therapeutisch überwacht werden. Laut Fachinformation ist bei Patienten, die die Kevzara-Therapie während einer Behandlung mit CYP3A4-Substraten, zum Beispiel orale Kontrazeptiva oder Statine, beginnen, Vorsicht geboten.

 

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Neutropenie, ein Anstieg des Leberenzyms Alanin­aminotransferase, Hautrötungen an der Injektionsstelle, Infektionen der oberen Atemwege und Harnwegsinfektionen. Die häufigsten schwerwiegenden unerwünschten Reaktionen waren Infektionen. Bei Patienten, die eine schwerwiegende Infektion entwickeln, sollte die Behandlung mit Sarilumab so lange verschoben werden, bis die Infektion unter Kontrolle ist. Bei Patienten mit zu niedriger Neutrophilen- und Thrombozytenzahl ist eine Therapieeinleitung mit Sarilumab nicht zu empfehlen. Im Falle einer aktiven schweren Infektion ist der Antikörper kontraindiziert.

 

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Kev­zara und bis zu drei Monate danach zuverlässig verhüten. Das neue Medikament darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, außer, eine Behandlung mit Sarilumab ist aufgrund des klinischen Zustandes unbedingt erforderlich. In der Stillzeit muss eine Entscheidung getroffen werden, ob das Stillen oder die Behandlung zu unterbrechen ist. /

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