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OTC-Beratungscheck

Ulipristalacetat

15.08.2017  13:12 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechsel­wirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Ulipristalacetat in der Pille danach.

Arzneistoffgruppe

Notfall-Kontrazeptiva


Präparate

Ellaone® 30mg


Indikation

Zur Notfall-Empfängnisverhütung nach ungeschütztem Geschlechts­verkehr oder nach Versagen der Kontrazeption


Dosierung/Anwendung

  • Einnahme einer Tablette schnellstmöglich, nicht später als 120 Stunden (5 Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. nach Versagen der Kontrazeption.
  • Die Einnahme kann zu jedem Zeitpunkt des Menstruationszyklus erfolgen.
  • Tritt in den ersten drei Stunden nach der Einnahme Erbrechen auf, ist eine weitere Tablette einzunehmen.
  • Eine bereits bestehende Schwangerschaft muss ausgeschlossen werden, ggf. vor der Einnahme einen Schwangerschaftstest durchführen.
  • Die Tablette kann zu oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden. Eine kleine Mahlzeit vor der Einnahme kann evtl. vor Übelkeit und Erbrechen schützen.

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Nicht zur regelmäßigen Empfängnisverhütung.
  • Kundinnen, die jünger als 14 Jahre sind, sollten an den Arzt verwiesen werden.
  • Nicht bei schwerem Asthma der Stufe IV (bei gleichzeitiger Einnahme von oralen Glucocorticoiden) und bei schweren Leberfunktionsstörungen.
  • Die Wirksamkeit von Ulipristalacetat kann bei einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) vermindert sein, eindeutige Daten liegen hierzu aber nicht vor.Ulipristalacetat kann nicht in jedem Fall eine Schwangerschaft verhindern. Bleibt die nächste Menstruationsblutung mehr als sieben Tage aus, sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
  • Nach der Einnahme von Ulipristalacetat kann die Einnahme der normalen Anti-Baby-Pille fortgesetzt werden. Bis zur nächsten Menstruationsblutung, mindestens aber 14 Tage, sollte zusätzlich mit einer Barrieremethode (z. B. Kondome) verhütet werden.


Nebenwirkungen

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Bauch- und Unterleibsschmerzen, Dysmenorrhö, Spannungen in der Brust, Kopfschmerzen, Schwindel, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Myalgie, Rückenschmerzen.


Wechselwirkungen

  • Ulipristalacetat wird über CYP3A4 metabolisiert. Eine gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Induktoren kann die Wirksamkeit der Pille danach vermindern. Hierzu zählen unter anderem:
  • Antiepileptika: Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Carbamazepin, Oxcarbazepin
  • HIV-Therapeutika: Efavirenz, Nevirapin
  • Tuberkulostatika: Rifampicin, Rifabutin
  • Antimykotika: Griseofulvin
  • Johanniskraut
  • Ritonavir ist ein CYP3A4-Inhibitor, bei längerer Anwendung kann er aber ebenfalls eine induzierende Wirkung auf CYP3A4 haben.
  • Wurden in den vergangenen vier Wochen enzyminduzierende Präparate eingenommen, sollte eine nicht-hormonelle Notfallkontrazeption beim Gynäkologen vorgenommen werden.
  • Ulipristalacetat bindet an Gestagen­rezeptoren und kann daher die Wirkung anderer hormoneller Kontrazeptiva verringern.
  • Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Notfall-Empfängnisverhütungsmitteln mit dem Wirkstoff Levonorgestrel wird nicht empfohlen.
     

Schwangerschaft/Stillzeit

  • Darf bei bestehender Schwangerschaft beziehungsweise Verdacht darauf nicht angewendet werden.
  • Ulipristalacetat tritt in die Muttermilch über. Stillende sollten nach der Einnahme eine Woche das Stillen aussetzen, die Milch abpumpen und entsorgen. /

Dokumentation bei Abgabe

  • Eine Dokumentation der Beratung ist nicht verpflichtend erforderlich.
  • Eine interne Checkliste mit Dokumentation kann als Hilfestellung nützlich sein.
  • Wenn die Abgabe der Pille danach verweigert wird, zum Beispiel bei Kundinnen unter 14 Jahren oder bei Kontraindikationen, ist die Dokumentation empfehlenswert.
  • Das Alter ist laut Selbstauskunft zu ermitteln, vorgezeigte Dokumente (z. B. Personalausweis oder Schülerausweis) sollen nicht fotokopiert werden. Verstoß gegen das Datenschutzgesetz!
  • Zur Zuordnung bei Rückfragen Kassenbon an das Beratungsprotokoll heften.
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