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OTC-Beratungscheck

Diphenhydramin

14.08.2018  16:17 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA- Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC- Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Diphen­hydramin, das sowohl gegen Übelkeit als auch bei Schlaf­stör­ungen eingesetzt wird.

Arzneistoffgruppe

H1-Antihistaminika

Präparate

Zum Beispiel Betadorm®-D, Emesan®, Hevert-Dorm, Moradorm® Nachtruhe, Sediat®, Vivinox® Sleep (stark)

Indikation

Kurzzeitbehandlung von Schlaf­störungen bei Erwachsenen, Übelkeit, Erbrechen und Reise­krankheit (nur Emesan)

Dosierung/Anwendung

Schlafstörungen:

  • 25 bis 50 mg 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas Wasser einnehmen
  • Anschließend sollte eine ausreichende Schlafdauer von 7 bis 8 Stunden möglich sein
  • So kurz wie möglich anwenden, nicht länger als 2 Wochen

Übelkeit:

  • Kinder ab 12 und Erwachsene: 50 mg, Kinder von 6 bis 12 Jahre: 25 mg Einzeldosis bei Bedarf beziehungsweise zur Vorbeugung der Reisekrankheit 30 Minuten vor Reiseantritt
  • Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten redu­zierte Dosen bekommen
  • Auch bei älteren oder geschwächten Patienten soll die Dosis wenn er­forderlich angepasst werden

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Bei Kindern und Kleinkindern Gefahr der Überdosierung, insbesondere bei Kindern unter 3 Jahren lebens­bedrohlich. Bei Verdacht auf Über­dosierung/ Vergiftung sofort einen Arzt verständigen
  • Nicht bei: akutem Asthma bronchiale, Engwinkelglaukom, Phäochromozytom, Prostata­hyperplasie mit Restharnbildung, Epilepsie, Hypokaliämie, Hypo­magnesiämie, Bradykardie, ange­borenem langem QT-Syndrom, koronarer Herzkrankheit, Erregungs­leitungsstörungen, Arrythmien
  • Vorsicht bei: eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, COPD oder Asthma bronchiale, Patienten mit einer Verengung im Bereich des Magenausganges (Pylorusstenose) oder einer chronischen Funktionsstörung der Speiseröhre (Achalasie der Kardia)

Nebenwirkungen

  • Häufig, besonders zu Beginn der Behandlung: Schläfrigkeit, Benommenheit, Konzentrations­störungen, Muskelschwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, paradoxe Reak­tionen wie Erregung, Angst­zustände, Ruhelosigkeit, Nervosität, Schlaf­störungen, Zittern
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Anticholinerge Effekte wie Mund­trockenheit, Verstopfung, Sod­brennen, Sehstörungen, Beschwerden beim Wasserlassen

Wechselwirkungen

  • Nicht zusammen mit Mono­amin­oxidase (MAO)-Hemmern: schwere Nebenwirkungen möglich
  • Zentral dämpfende Arzneimittel (Psycho­pharmaka, Hypnotika, Sedativa, Analgetika, Narkotika): gegenseitige Verstärkung der Wirkung möglich
  • Stoffe mit anticholinerger Wirkung, (zum Beispiel Atropin, Biperiden, trizyk­lische Antidepressiva, MAO-Hemmer): Wirkung von Diphen­hydramin kann verstärkt werden
  • Arzneimittel, die ebenfalls das QT-Inter­vall verlängern (z. B. Anti­arrhythmika Klasse IA oder III, Anti­biotika, Malaria-Mittel, Anti­histaminika, Neuroleptika) oder zu Hypokaliämie führen: keine gleich­zeitige Anwendung
  • Blutdrucksenkende Arzneimittel: verstärkte Müdigkeit möglich
  • Nicht zusammen mit Alkohol: kann Wirkung von Dimenhydrinat verändern und verstärken, auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden beeinträchtigt

Schwangerschaft/Stillzeit

  • Es gibt zahlreiche Studien, die kein erhöh­tes Fehlbildungsrisiko zeigen.
  • Antihistaminika der 1. und 2. Gene­ration sind als Gruppe sehr gut untersucht; zwei großen Meta­analysen fanden keine erhöhten vorgeburtlichen Risiken.
  • Diphenhydramin kann während der gesamten Schwangerschaft eingesetzt werden. Im dritten Trimenon ist es bei vorzeitiger Wehentätigkeit zu meiden, da es auf den Uterus ­kontraktionsfördernd wirken kann.
  • In der Stillzeit sind Einzelgaben von Diphenhydramin akzeptabel, es gibt aber besser untersuchte Alter­nativen.
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