Zukunftsweisende Impulse setzen |
24.08.2015 11:04 Uhr |
Von Sven Siebenand / In der Pharma-World auf der diesjährigen Expopharm in Düsseldorf wird es wieder Vorträge und Podiumsdiskussionen zu relevanten Apothekenthemen geben. Die Frankfurter Professoren Dr. Theo Dingermann und Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Ideengeber für die Beiträge der Pharma-World 2015, informieren über das Programm.
PZ: Die Pharma-World ist eines von vielen Angeboten für Messebesucher. Warum sollte man unbedingt dort vorbeischauen?
Dingermann: Die Pharma-World bildet eine Arena innerhalb der Expopharm. Dort erwartet die Besucher ein wissenschaftliches Programm informativer Vorträge hauptsächlich zu Themen aus dem praxisrelevanten OTC-Bereich.
Schubert-Zsilavecz: Im Zentrum der Pharma-World steht das wissenschaftliche Vortragsprogramm. Jeder Messebesucher kann sich hier von kompetenten und unabhängigen Referenten vornehmlich aus dem akademischen Umfeld über Themen informieren lassen, die auf der Messe durch eine Vielzahl von Produkten präsent sind. Erwähnenswert ist auch, dass die Vorträge von der Apothekerkammer Nordrhein akkreditiert sind und dass die Zuhörer sich Fortbildungspunkte bescheinigen lassen können.
PZ: Welche Schwerpunkte wird die diesjährige Pharma-World setzen?
Dingermann: Der Schwerpunkt liegt eindeutig im Bereich der Selbstmedikation. Vorträge zu Phytopharmaka, Magen-Darm-Therapeutika, Nahrungsergänzungsmitteln, Atemwegserkrankungen, Gelenkschmerzen und nicht zuletzt zur Notfallverhütung werden thematische Schwerpunkte bilden.
PZ: Warum wurden gerade diese Themen ausgesucht? Liegt das an der hohen Relevanz für die tägliche Apothekenpraxis oder daran, dass es gerade in diesen Bereichen viele Neuigkeiten gibt?
Dingermann: Sehr viele OTC-Arzneimittel sind Phytopharmaka. Hier wird unter anderem das Thema evidenzbasierte Selbstmedikation diskutiert: Ist das wirklich ein so wichtiges Kriterium? Und wenn ja, sollte man auf Präparate der Selbstmedikation verzichten, die nicht mit klinischer Evidenz aufwarten können? Diesem Spannungsfeld widmen sich etliche Vorträge.
Schubert-Zsilavecz: Auch Magen-Darm-Therapeutika sind im Apothekenalltag von höchster Relevanz. Hier gibt es neue Entwicklungen, die vorgestellt werden. Und schließlich ist in diesem Themenkreis auch das wichtige und aktuelle Forschungsfeld Mikrobiom verortet.
PZ: Insgesamt wird es – wie im vergangenen Jahr – wieder viele pharmazeutische Vorträge geben. Ist das Konzept einer Fortbildung auf der Messe im Vorjahr aufgegangen?
Schubert-Zsilavecz: Ich denke schon, dass das Konzept aufgegangen ist. Natürlich handelt es sich hier um ein ganz besonderes Format. Zuhörer kommen und gehen, sie sitzen oder stehen. Und gewiss hört auch nicht jeder aufmerksam zu. Für die Referenten ist das eine Herausforderung. Sie sind extrem gefordert, um Passierende zum Verweilen und die, die sich eingefunden haben, zum Bleiben zu bewegen. Das verspricht gute und spannende Vorträge in einer Atmosphäre, die sich deutlich von konventionellen Vortragsveranstaltungen unterscheidet.
PZ: Zu welchen Themen wird es Podiumsdiskussionen geben?
Dingermannn: Eine Podiumsdiskussion wird sich den Phytopharmaka widmen. Unter anderem geht es darum, zwischen zufälliger und zuverlässiger Wirksamkeit bei einer Produktgruppe zu unterscheiden, die extrem heterogen ist. Selbst für Fachleute sind die Unterschiede nur schwer auszumachen. Wo man sich hier zuverlässig informieren kann und sollte, wird ein Thema der Diskussionen sein. Und es wird hinterfragt, ob tatsächlich immer eine zuverlässige Wirksamkeit erforderlich ist.
PZ: Was hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr geändert? Gab es Anregungen von den Messebesuchern, die nun umgesetzt werden?
Schubert-Zsilavecz: In diesem Jahr ist das Vortragsprogramm noch dichter gestaffelt. Um den Besuchern gerecht zu werden, die primär die Messe und die Aussteller besuchen und sich an den Ständen produktspezifisch informieren möchten, werden etliche Themen mehrfach angeboten.
PZ: Für wen sind die Vorträge interessant? Nur für Apotheker oder auch zum Beispiel für PTA und Pharmazeuten im Praktikum?
Dingermann: Die Vorträge sind für Apotheker, aber unter anderem auch für Pharmazeuten im Praktikum und PTA interessant. Den PTA widmen wir in diesem Jahr sogar einen extra Tag. Am Samstag sollten sich vor allem die Angehörigen dieser Berufsgruppe angesprochen fühlen.
Als Mitarbeiter im pharmazeutischen Team spielen PTA in den Apotheken eine immer wichtigere Rolle – vor allem bei der Beratung der Kunden und Patienten. Dem wollen wir mit dem Vortragsprogramm am Samstag Rechnung tragen.
PZ: Was zeichnet das Programm an diesem Tag aus?
Dingermann: PTA beraten oft deutlich anders als Apotheker. Sie haben darüber hinaus auch häufig ihre Spezialgebiete, in denen sie sich besonders gut auskennen. Wir haben versucht, das nicht nur in den Vortragsthemen abzubilden, sondern werden auch die Informationen an diese Zielgruppe angepasst präsentieren. Viele Kunden und Patienten schätzen die Beratung der PTA besonders, da sich diese häufig gut in deren Probleme hineinversetzen können. Wir laden alle PTA herzlich ein, unser Vortragsprogramm am Samstag zu nutzen. /