Schwangere erhalten zu häufig Insulin |
29.08.2016 11:27 Uhr |
Von Annette Immel-Sehr / Diabeteserkrankungen bei Schwangeren werden einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland jetzt früher erkannt, unter anderem da die Mutterschaftsrichtlinien ab der 24. Schwangerschaftswoche einen Blutzuckertest im venösen Blut vorsehen.
Die Studie zeigt jedoch auch, dass werdenden Müttern zu häufig Insulin zur Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes verordnet wird. Die Quote der Frauen, bei denen eine Insulintherapie begonnen wurde, ist von 34 auf 40 Prozent gestiegen. Der internationale Vergleich: In anderen Ländern benötigen zwischen 7 und 20 Prozent der Schwangeren mit Gestationsdiabetes Insulin. Die aktuellen Daten belegen somit für Deutschland eine Übertherapie mit ungünstigen Auswirkungen: So fördert zu großzügiger Insulineinsatz unnötig die Kaiserschnittrate, denn die Geburtshelfer gehen bei mit Insulin behandelten Schwangeren von einem schwereren Fall aus und beenden die Schwangerschaft am errechneten Entbindungstermin. /