PTA-Forum online
Kontrollen in NRW

Zyto-Apotheken überzeugen

27.08.2018  11:58 Uhr

Von Anna Pannen / So gut wie alle Zytostatika-herstellenden Apotheken in Nordrhein-Westfalen arbeiten vorbildlich. Das haben Kontrollen gezeigt. Während die Landespolitik zu­frieden ist, fordern Patientenschützer weitreichendere Überprüfungen. Die Zyto-Apotheker selbst lehnen noch mehr bürokratische Vorgaben dagegen ab.

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt seinen Zytotatika-herstellenden Apotheken gute Noten aus. Im Nachklang des Skandals um gepanschte Krebsmedikamente eines Bottroper Apothekers hatte der nordrhein-westfälische Gesund­heitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Kontrollen aller 116 Apotheken im Bundesland angeordnet, die individuelle Krebsmedikamente herstellen. Inzwischen seien alle Apotheken überprüft worden, teilte das Gesund­heitsministerium des Bundeslands jüngst mit.

Unangemeldet besuchten Inspektoren die Apotheken, kontrollierten Abläufe und entnahmen Proben, sowohl aus der laufenden Produktion als auch aus bereits ausgelieferten Medikamenten. Dabei kam Erfreuliches heraus: 122 von 123 Proben waren vorbildlich, enthielten also die richtigen Wirkstoffe in der korrekten Menge. Nur bei einer Probe lag ein Wirkstoffgehalt knapp unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Weitere Proben aus derselben Apotheke zeigten keine Auffälligkeiten, Patien­ten seien nicht gefährdet ge­wesen, erklärte Laumann.

Mängel in der Organisation

In einigen Apotheken stellten die Inspektoren allerdings Dokumentationsmängel oder organisatorische Mängel fest. Nur in einem Fall waren diese jedoch­ so gravierend, dass die Behörde der Apotheke kurzzeitig die Herstellung von Zytostatika untersagte. Es habe sich gezeigt, »dass die Her­stellung von patientenindividuellen Zytostatika im Land qualitativ hochwertig und entsprech­end den ärztlichen Verordnungen erfolgt«, freute sich Laumann. Die festgestellten Mängel hätten aber auch bewiesen, dass Kontrollen wichtig und notwendig sind. »Eine beanstandete Probe ist immer noch eine Probe zu viel«, so der Minister.

Der Bottroper Apotheker Peter S. war im Juli vom Landgericht Essen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte jahrelang Zytostatika stark verdünnt oder gänzlich ohne Wirkstoff an Patienten abgegeben. Der Stiftung Patientenschutz reichen die von Laumann angestoßenen Apotheken-Kontrollen nicht. Sie fordert, alle Zytostatika- herstell­enden Apotheken in Deutschland viermal jährlich unangekündigt zu kontrollieren. Außerdem müssten nicht aufgebrauchte Zytostatika zentral gesammelt und regelmäßig kontrolliert werden, sagte Stiftungsvorstand Eugen­ Brysch. Auch Parteien, Krankenkassen und Wissenschaftler hatten als Reaktion auf die Bottroper Affäre zuletzt ein besseres Risiko-Management in Zytostatika-Apotheken gefordert.

Der Verband der Zytostatika-herstellenden Apotheker (VZA) erklärte gegenüber der PZ, zusätzliche Auflagen für die Apotheker seien nicht sinnvoll, sofern sie keinen echten Sicherheitsgewinn versprächen. Die Überprüfung habe schließlich bestätigt, dass praktisch 100 Prozent der getesteten Proben vorbildlich ge­fertigt­ wurden. »Dieses Ergebnis ist erfreulich­ und sollte den Über­wachungsbehörden und Apotheken etwas von dem Druck nehmen, unter dem sie nach den unfassbaren Vorgängen in Bottrop stehen«, sagte VZA-Vize Michael­ Marxen. Beim Fall Peter S. handele es sich um einen kriminellen Einzeltäter. Sehr viel stärker gefährdet sei die Zytosta­­­­tika- Versorgung durch Arzneimittel­­­fälschungen und Lieferengpässe. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz