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Neu im September

Gemtuzumab Ozogamicin

11.09.2018  12:09 Uhr

Von Sven Siebenand / Anfang September kam mit Mylotarg® 5 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusions­­lösung ein neues Blutkrebsmedikament von der Firma­ Pfizer auf den deutschen Markt. Enthalten ist das neue Anti­körper-Wirkstoff-Konjugat Gemtuzumab Ozogamicin. Zum Einsatz kommt es bei bestimmten Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML).

Bei einer AML entarten frühe Vorstufen myeloischer Zellen und beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren. Dies geht zulasten der normalen Blutbildung im Knochenmark. Das neue Arzneimittel darf ab einem Alter von 15 Jahren Patienten verordnet werden, bei denen die Erkrankung neu diagnostiziert wurde und die noch keine andere Behandlung erhalten haben. Zudem muss das Oberflächenprotein CD33 auf den Krebszellen zu finden sein. Mylotarg wird immer mit den beiden Wirkstoffen Daunorubicin und Cytarabin kombiniert.

Mylotarg wird als Infusion über einen­ Zeitraum von zwei Stunden intra­venös verabreicht. In der Induktionsphase erhalten die Patienten drei Infusionen des Präparats, und zwar an den Tagen 1, 4 und 7. Informationen über die Dosierung sind in der Fach­information zu finden. Wenn der Krebs auf die Erstbehandlung anspricht, werden­ die Patienten unter Um­ständen in bis zu zwei Konsolidierungsphasen weiter unter anderem mit Gemtuzumab Ozogamicin behandelt. Auch hierzu finden sich die Dosierungsempfehlungen in der Fachinformation. Dort wird auch em­pfohlen eine Prämedikation mit einem Corticoid, einem Antihistaminikum und Paracetamol eine Stunde vor der Gabe des Krebsmedikaments durchzuführen, um infusionsbedingte Symptome zu vermindern.

Antikörper und Zellgift

Gemtuzumab Ozogamicin ist ein so­genanntes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Eine Komponente ist der monoklonale Antikörper Gemtuzumab. Über einen Linker verknüpft, hängt daran ein Calicheamicin-Derivat, ein sehr starkes Zellgift. Dockt Gemtuzumab am CD33-Protein auf den Krebszellen an, wird das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in die Zelle eingeschleust. Dort wird das Gift freigesetzt, zerstört die DNA der Krebszellen und tötet sie so ab.

Die Liste unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist lang. Bestimmte Neben­wirkungen können Therapie­unterbrechungen oder einen dauerhaften Therapieabbruch erfordern. Sehr häufige Nebenwirkungen von Mylotarg sind zum Beispiel Blutungen und Infektionen. Auch auf die potenziell leber­toxische Wirkung des Medikaments sollten die Ärzte achten. Gleiches gilt für das Auftreten eines Tumorlyse-Syndroms. Die Mediziner sind angehalten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um der Entwicklung einer tumorlyse­bedingten Hyperurikämie vorzubeugen.

Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung nicht schwanger zu werden. Das Mittel darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, außer wenn der mögliche Nutzen­ für die Mutter gegenüber den potenziellen Risiken für den Fetus überwiegt. Wegen möglicher Neben­wirkungen bei gestillten Kindern dürfen­ Frauen während der Behandlung mit dem Präparat und für min­destens einen Monat nach der letzten Dosis nicht stillen. Mylotarg ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C zu lagern. /

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