Darmbakterien unter Verdacht |
28.09.2017 13:54 Uhr |
Von Caroline Wendt / Darmbakterien von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) können bei Mäusen, deren Genausstattung derart verändert wurde, dass sie zu Autoimmunreaktionen neigen, MS-ähnliche Symptome auslösen. Das berichtet das Max-Planck-Institut für Neurobiologie (MPIN) in Martinsried.
Wissenschaftler untersuchten die Darmflora von insgesamt 50 eineiigen Zwillingspaaren. Ein Zwilling war jeweils an MS erkrankt, der andere gesund. Wie die Forscher feststellten, unterschied sich die Darmflora der Geschwister. »Richtig spannend wurde es jedoch, als wir keimfrei gehaltene, genetisch veränderte Mäuse mit den jeweiligen Mikrobiomen der Zwillinge impften«, sagte Dr. Gurumoorthy Krishnamoorthy vom MPIN in der Pressemitteilung. Tiere, welche die Bakterien des an MS erkrankten Zwillings erhalten hatten, entwickelten in fast 100 Prozent der Fälle eine MS-ähnliche Hirnentzündung. Noch ist allerdings nicht klar, welche Bakterienstämme dafür verantwortlich sind und welche Diagnose- und Therapieoptionen sich daraus ergeben können. /