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Rationale Phytopharmaka

Qualität herausstellen

26.10.2015  09:46 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, Düsseldorf / Aus Arzneipflanzen gewonnene Extrakte sind hoch komplexe Wirkstoffe. Damit Patienten Phytopharmaka erhalten, die zuverlässig und nicht nur zufällig wirken, müssen PTA und Apotheker genau auswählen. Die Mühe lohnt sich.

Gut geprüfte Phytopharmaka haben ihren festen Platz in der Therapie von leichteren Beschwerden und werden diese Position auch künftig behaupten. Dafür ist Forschung ebenso wichtig wie die fundierte Beratung in der Apotheke. Dies ist ein Fazit einer Podiums­diskussion unter Leitung von Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Frankfurt, bei der Pharma World in Düsseldorf. Mit an der Diskussion beteiligten sich Professor Dr. Theo Dingermann von der Universität Frankfurt, Professor Dr. Michael Habs von der Dr. Willmar Schwabe GmbH und Dr. Harel Seidenwerg von Bionorica Deutschland.

Dingermann mahnte, bei Phytopharmaka zu differenzieren: Oft werde nur von Baldrian- oder Johanniskraut-Präparaten gesprochen. »Der relevante pharmazeutische Rohstoff ist aber nicht die Pflanze, sondern die Droge, aus der in einem speziellen Prozess ein Extrakt entsteht, der dann als Wirkstoff gilt.« Da die Prozesse so komplex sind, gebe es eine breite Vielfalt an Produkten. Damit PTA und Apotheker ein Produkt wählen können, »das zuverlässig und nicht zufällig wirkt«, benötigten sie zusätzliche Informationen

Außerdem sollte sich das Apothekenteam in der enormen Produktfülle beschränken, empfahl Dingermann. Sein Rat: Das pharmazeutische Team sollte die Arzneimittel definieren, die es empfehlen will. Zu diesen Produkten sollte es sich umfassend informieren, um Kunden mehr Beratungshinweise geben zu können, als auf der Packung stehen. Entsprechende Unterlagen und Materialien könnten sie auch bei den medizinisch-wissenschaft­lichen Abteilungen der Unternehmen anfordern. Darüber hinaus sollten sie Publikationen und Informationen unabhängiger Institutionen prüfen, ergänzte Seidenwerg. »Wissen zu vermitteln ist ganz entscheidend.«

An Leitlinien orientieren

Eine gute Entscheidungshilfe bieten auch die Therapieleitlinien der Fachgesellschaften. Hier seien »nicht wenige pflanzliche Arzneimittel« aufgeführt, sagte Schubert-Zsilavecz und nannte beispielhaft Leitlinien zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, demenziellen oder urologischen Erkrankungen. Die forschenden Phytopharmaka-­Firmen sind froh, wenn ihre Produkte in Leitlinien vertreten sind, betonte Habs. »Es führt kein Weg an guter Forschung vorbei, um in der Mitte der Scientific Community zu bleiben und in Leitlinien hineinzukommen.«

Eine Aufgabe in der Apotheken­praxis sei es auch, zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln genau zu unterscheiden. Es sei jedoch eine besondere Herausforderung, Apothekenkunden zu vermitteln, worin die Unterschiede zwischen den beiden Produktgruppen liegen. Viele Laien können zunächst nicht nachvollziehen, warum sie für ein höherwertiges Arzneimittel mehr bezahlen sollen, so Habs. Jeder Einzelne müsste sich überlegen, was ihm Gesundwerden und Gesund­bleiben wert sind.

Dingermann hält die Vielfalt an Arzneimitteln – und damit auch an Phytopharmaka – in der Apotheke für sehr sinnvoll. »Wir brauchen alle, da die Behandlungsanlässe so unterschiedlich sind. Alle Patienten benötigen ein Arzneimittel, auf dessen Wirkung sie sich verlassen können.« Essenziell sei es, dass gut geprüfte Phytopharmaka apothekenpflichtig bleiben. »Nur wenn diese Arzneimittel nicht freiverkäuflich außerhalb der Apotheke erhältlich sind, hat dieses Segment eine gute Zukunft.« Seidenwerg resümierte: »Apotheken sind ganz wichtige Orte für Beratung und Qualität.« /

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