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Expopharm und Apothekertag

Als die Apothekenwelt noch heil war …

28.10.2016  11:35 Uhr

Von Sigrid Joachimsthaler / Auf der pharmazeutischen Fachmesse vom 12. bis 15. Oktober in München war die Stimmung gut – noch gut, muss man inzwischen sagen. Denn nur eine Woche später hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit seinem Urteil zu den Rx-Boni von ausländischen Online-Händlern wie DocMorris die deutschen öffentlichen Apotheken in Angst und Schrecken versetzt. Da kann die versprochene höhere Rezeptur- und BtM-Vergütung nur ein kleiner Trost sein.

Friede, Freude, Harmonie in München: Nachdem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zur Eröffnung des Deutschen Apothekertages (DAT)über den tagesaktuellen Kabinetts­beschluss für das Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) berichtete, herrschte in den gesundheits- und berufspolitischen Diskussionen weit­gehend Konsens. 8,35 Euro als Pauschale für Standardrezepturen und 2,91 Euro für BtM soll es künftig geben – nicht kostendeckend, aber doch ein Grund zur Freude!

Und auch alle Parteivertreter fanden in der anschließenden Podiumsdiskussion die inhabergeführte Apotheke als Garant für eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gut und schützenswert. Dass der EuGH diesem verhaltenen Optimismus der Branche schon sieben Tage später einen gefähr­lichen Schuss vor den Bug versetzen würde, mochte sich in München kaum jemand ernsthaft vorstellen.

Zwar verabschiedeten die Delegierten mit großer Mehrheit eine Resolution, in der sie für den Ernstfall von der Regierung politische Maßnahmen fordern. Ausformuliert wurde dieser Plan B aber nicht konkret. Nun ist er dringend nötig geworden! Denn das EuGH-Urteil bedeutet nichts anderes, als dass inländische Apotheken (Präsenz und Versender) an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung gebunden sind, die ausländischen aber nicht. Letztere können daher mit attraktiven Preisen auf Patientenfang gehen – zum Beispiel bei den lukrativen Gruppen der chronisch Erkrankten.

Wohnortnahe Arbeitsplätze in Gefahr

Die kommenden Monate werden also spannend werden. Ein komplettes Verbot des Rx-Versandhandels innerhalb Deutschlands würde das Problem zwar lösen, gilt aber bei den meisten Experten als kaum durchsetzbar. Dazu Adexas Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer: »Minister Gröhe hat versprochen, geeignete und notwendige Maßnahmen zu prüfen.

Wir werden ihn beim Wort nehmen. Immerhin betrifft das Urteil auch die über 138 000 Apothekenangestellten. Wenn das Apothekensterben durch die Auswirkungen des EuGH-Urteils verstärkt wird, sind neben der flächendeckenden Versorgung auch diverse wohnortnahe Arbeitsplätze in Gefahr.«

Anders als in den Vorjahren wurde in München im offiziellen Rahmen nicht über den Nachwuchsmangel bei PTA diskutiert. Bleibt zu hoffen, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den unter anderem von der Apothekengewerkschaft Adexa vorgetragenen Vorschlägen endlich Taten folgen lässt.

In der Praxis ist der Fachkräftemangel aber – nicht nur der PTA – vielerorts spürbar. Das machte sich auch am Adexa-Messestand bemerkbar: Diverse Apothekenleiter fragten beim Messeteam nach, ob man ihnen nicht qualifizierte Mitarbeiter empfehlen beziehungsweise vermitteln könne. Dieses Anliegen war allerdings eines der wenigen, auf die die Aktiven am Stand keine befriedigende Antwort geben konnten. Anders zum Beispiel bei arbeitsrechtlichen Themen wie der elektronischen Arbeitszeiterfassung.

Auch die Gewinnung neuer Mitglieder war erfolgreich. So konnte Adexa-Messechefin Minou Hansen, Rechtsanwältin bei der Apotheken­gewerkschaft, am Expopharm-Samstag eine sehr positive Bilanz der vier Messetage ziehen. /

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