Reisen und Sex trotz Herzschwäche |
14.11.2017 10:52 Uhr |
Eine chronische Herzschwäche kann mit Atemnot, Leistungsschwäche und Ödemen einhergehen. Da sich vor allem die Atemnot bei körperlicher Anstrengung verstärken kann, sind viele Herzkranke unsicher, was geht und was sie sich besser nicht zumuten sollten – gerade in punkto Reisen und Sexualität. Experten der Deutschen Herzstiftung geben im aktuellen Ratgeber »Das schwache Herz« entsprechende Empfehlungen.
»Patienten mit leichter Herzschwäche, die nach der NYHA-Klassifikation I und II keine oder nur geringe Beschwerden aufweisen, können in der Regel ohne wesentliche Einschränkungen verreisen«, betont Privatdozent Dr. Magnus Baumhäkel, Kardiologe am Caritas Klinikum St. Theresa, Saarbrücken. Bei Flugreisen oder Reisen in Gebiete über 1500 m Höhe sowie Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten Herzkranke genügend Medikamente mitnehmen und vor der Reise die medizinische Versorgung am Urlaubsort klären. In Gegenden, in denen eine medizinische Versorgung nach heutigem Standard fehlt, etwa eine Klinik mit 24-h-Katheterbereitschaft, »sollten Risikopatienten mit koronarer Herzkrankheit oder einer fortgeschrittenen Herzschwäche nicht reisen«, so Baumhäkel. Patienten mit schwerer Herzschwäche (NYHA IV) sollten ganz auf Flugreisen verzichten. Bei mittelschwerer Herzschwäche (NYHA III) ist im Einzelfall zu entscheiden.
Auch bei der Sexualität sei der Schweregrad der Erkrankung entscheidend, erläutern die Experten. Generell gilt: Wer ohne Atemnot zwei Stockwerke hochlaufen kann, ist sexuell kaum eingeschränkt. Dennoch ist es empfehlenswert, sich Zeit für das Vorspiel zu nehmen und bequeme Positionen einzunehmen.
Der Ratgeber kann kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie, per E-Mail an bestellung@herzstiftung.de oder unter der Telefonnummer 069 955128400 angefordert werden. (va)