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OTC-Beratungscheck

Ibuprofen

Datum 10.12.2018  12:22 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC- Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem aus­­ge­­­­wählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In dieser Ausgabe: das nicht steroidale Anti­rheumatikum (NSAR) Ibuprofen.

Arzneistoffgruppe

Analgetika/Antirheumatika

Präparate

Beispiele Monopräparate (Tabletten, Saft, Zäpfchen):
Aktren®, Dismenol®, Dolormin®, Nurofen®, Schmerz-Dolgit®, Tispol® IBU DD

Beispiele Kombipräparate:
Boxagrippal®, Ratiogrippal®, Spalt­grippal®, Thomapyrin® Tension Duo

Indikation

Kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber

Dosierung/Anwendung

Ibuprofen wird bei Kindern und Jugendlichen in Abhängigkeit von Körpergewicht beziehungsweise Alter dosiert, Einzeldosis in der Regel 7 bis 10 mg/kg KG, maximal 30 mg/kg KG pro Tag. Das Dosierungsintervall sollte 6 Stunden nicht unterschreiten.
 

  • Säuglinge von 6 bis 12 Monaten (7 bis 9 kg): Einzeldosis 50 mg, max. Tagesdosis 200 mg
  • Kleinkinder von 1 bis 3 Jahren (10 bis 15 kg): Einzeldosis 100 mg, max. Tages­dosis 300 mg
  • Kinder von 3 bis 6 Jahren (16 bis 19 kg): Einzeldosis 150 mg, max. Tagesdosis 450 mg
  • Kinder von 6 bis 9 Jahren (20 bis 29 kg): Einzeldosis 200 mg, max. Tagesdosis 600 mg
  • Kinder von 10 bis 12 Jahren (30 bis 39 kg): Einzeldosis 200 mg, max. Tagesdosis 800 mg
  • Kinder und Jugendliche ≥ 40 kg und Erwachsene: Einzeldosis 200 bis 400 mg, max. Tagesdosis 1200 mg
  • Bei Zäpfchen teilweise ein wenig höhere Dosierungsangaben, siehe Packungsbeilage/Fachinformation
  • Bei empfindlichem Magen zu einer Mahlzeit einnehmen

Kontraindikationen/Warnhinweise

Nicht bei

  • Säuglingen < 7 kg beziehungsweise unter 6 Monaten
  • bekannten Reaktionen von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis oder Urtikaria nach der Einnahme von anderen NSAR in der Vergangenheit
  • ungeklärten Blutbildungsstörungen
  • bestehenden oder in der Ver­gangenheit wiederholt aufge­tretenen peptischen Ulcera oder Hämorraghien
  • gastrointestinalen Blutungen oder Perforation im Zusammen­hang mit einer früheren Therapie mit NSAR
  • zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen
  • schweren Leber- oder Nieren­funktionsstörungen
  • schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV)

Nebenwirkungen

  • Häufig: Gastrointestinale Beschwer­den wie Sodbrennen, Bauch­schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Diarrhö, Verstopfung und geringfügige Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen Anämien verursachen können.
  • Gelegentlich: Gastrointestinale Ulcera, unter Umständen mit Blutung und Durchbruch
  • Gelegentlich: Zentralnervöse Stör­ungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit oder Müdigkeit, Seh­störungen
  • Gelegentlich: Überempfindlich­keitsreaktionen, Hautausschläge, Hautjucken, Asthmaanfälle

Wechselwirkungen

  • Andere NSAR und Glucocorticoide: erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulcera und Blutungen
  • Acetylsalicylsäure (niedrig dosiert): Ibuprofen kann die Wirkung niedrig dosierter ASS auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen, bei gelegent­licher Ibuprofen-Einnahme ist eine klinisch relevante Wechsel­wirkung aber nicht wahrscheinlich
  • Digoxin, Phenytoin, Lithium: Ibuprofen kann die Serumspiegel der Wirkstoffe erhöhen
  • Diuretika, ACE-Hemmer, Betablocker und Angiotensin-II-Antagonisten: abgeschwächte Wirkung der Antihypertensiva möglich
  • Ciclosporin, Methotrexat, Tacrolimus: Ibuprofen kann die toxische Wirkung der Wirkstoffe verstärken
  • Antikoagulanzien: verstärkte Wirkung von Warfarin, Phenprocoumon und Heparin möglich

Schwangerschaft/Stillzeit

In den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft ist Ibuprofen neben Paracetamol Analgetikum beziehungsweise Antiphlogistikum der Wahl. Es sollte nicht unkritisch und ohne ärztlichen Rat tagelang oder über mehrere Wochen eingenommen werden. Im letzten Trimenon (ab Woche 28) dürfen Ibuprofen und andere NSAR nicht angewendet werden, da sie zum vorzeitigen Ver­schluss des Ductus arteriosus Botalli beim Fetus führen können. Auch die Nierenfunktion des Fetus kann bei Einnahme im letzten Schwangerschafts­drittel bis zur Anurie gehemmt werden. In der Stillzeit ist Ibuprofen neben Paracetamol Mittel der Wahl.
 

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.

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