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Steinkohlenteerlösung

Austausch bei Lieferschwierigkeiten

Immer wieder kommt es vor, dass Wirk- oder Hilfsstoffe nicht lieferbar sind. Diese zu ersetzen, kann eine Herausforderung sein. PTA Gabi Galenik erhält das abgebildete Rezept von einem jungen Mann mit der Bitte überreicht, die Creme möglichst schnell anzufertigen. Da nicht alle Stoffe vorrätig sind, sagt sie das Medikament erst für den Abend zu.
Andreas Melhorn
02.05.2019  15:00 Uhr

Derzeit nicht lieferbar

Als Gabi die notwendigen Bestandteile bestellen will, stellt sie fest, dass Steinkohlenteerlösung zurzeit nicht lieferbar ist. Da Steinkohlenteerspiritus ebenfalls ein alkoholischer Auszug von Steinkohlenteer ist, forscht sie nach, ob man die beiden gegeneinander austauschen kann.

Aufgrund des höheren Trockenrückstandes von Steinkohlenteerspiritus im Vergleich zur Steinkohlenteerlösung würde Gabi eine stärkere Wirkung des Spiritus erwarten. In den »Tabellen für die Rezeptur« des DAC/NRF findet sie allerdings gleiche therapeutische Konzentrationsbereiche für beide Extrakte (1 bis 20 Prozent). Die obere Richtkonzentration ist mit 20 Prozent ebenfalls bei beiden identisch.

Der Rezepturhinweis führt das Thema weiter aus. Dort steht, wie vermutet, dass Steinkohlenteerspiritus eine stärkere Wirkung haben könnte, allerdings ist die Vermutung nicht klinisch belegt. Eine Dosisanpassung ist unter Umständen notwendig. So oder so muss bei Austausch eines Wirkstoffs der Arzt kontaktiert werden.

Die Herstellungsanweisung

Steinkohlenteerlösung und -spiritus sind oberflächenaktiv, was zu Stabilitätsproblemen bei der Verarbeitung mit Kühlcreme DAB führen könnte, die keine Emulgatoren enthält und generell als physikalisch instabil gilt. Der Rezepturhinweis erwähnt explizit die Kühlcreme und beschreibt, dass entsprechende Untersuchungen vorgenommen wurden. Nach drei Monaten wurde keine Wasserabscheidung bei Kühlcremes festgestellt, in die 5 Prozent und 10 Prozent Steinkohlenteerlösung und -spiritus eingearbeitet wurde.

Der pH-Wert der Creme könnte für die chemische Stabilität eine wichtige Rolle spielen. Gabi findet über den Rezepturenfinder Kühlcremes mit Steinkohlenteerextrakten, Salicylsäure und unterschiedlichen Corticoiden. Ohne die Salicylsäure wäre mit schwach saurem bis alkalischem pH-Wert zu rechnen. Die Salicylsäure erniedrigt den pH-Wert in einer Weise, dass auch empfindliche Corticoide über drei Monate stabil sein sollten. Triamcinolonacetonid kann im Gegensatz zu vielen anderen Corticoiden in einem pH-Milieu von bis zu neun verarbeitet werden. Diesbezüglich sind also ebenfalls keine Probleme zu erwarten.

Bevor sich Gabi an die Protokolle macht, bespricht sie sich mit dem diensthabenden Apotheker wegen des Austauschs der Extrakte. Er kontaktiert den Arzt, der die Apotheke bittet, die Steinkohlenteerlösung ohne Dosisanpassung durch Steinkohlenteerspiritus zu ersetzen. Eine Konzentration von 5 Prozent läge ohnehin am unteren Ende des Dosisspektrums, so argumentiert er. Aus diesem Grund will er auf eine Anpassung verzichten. Nachdem Gabi Bescheid bekommen hat, stellt sie die Plausibilitätsprüfung und die Herstellungsanweisung fertig und legt sie dem Apotheker zur Unterschrift vor. Danach stellt sie die Creme her. Zusätzlich zu den üblichen Hinweisen auf dem Etikett notiert sie sich, dass der Patient auf die Anwendung hingewiesen werden soll. Als Schlagworte vermerkt sie: »auf die betroffenen Stellen auftragen«, »1x täglich« und »maximal 3 Wochen«.

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