Bärenstarke Wildkräuter |
Bärlauch punktet mit einer großen Portion Vitamin C (150 mg pro 100 g) sowie Mineralien und Eisen. Seine inneren Werte überzeugen aber vor allem aufgrund seiner sekundären Pflanzenstoffe wie schwefelhaltige ätherischen Öle (zum Beispiel Allicin) und Senfölglykoside. Vor der Blüte ist der Schwefelgehalt am höchsten. So wirkt Bärlauch durch seinen Mikronährstoffcocktail nicht nur gegen Frühjahrsmüdigkeit, sondern auch verdauungs- und appetitanregend. Herz und Immunsystem profitieren ebenfalls von der gefäßreinigenden, blutdruckregulierenden, antioxidativen und antimikrobiellen Wirkung.
Bärlauch schmeckt intensiv knoblauchartig und kann von Kopf bis Fuß verwendet werden. Von Ende März bis Anfang Mai werden die würzigen Blätter geerntet. Sie verfeinern Salate, Suppen, Pastagerichte und Dips. In Ölen, Pestos, Kräuterbutter oder -salz lässt sich die kurze Bärlauch-Saison für den Sommer ein wenig konservieren. Die Blüten können als Knospen oder schon geöffnet zur gesunden und optisch ansprechenden essbaren Dekoration auf dem Teller verwendet werden. Die länglichen kleinen Wurzeln können wie Knoblauch verwendet werden – oder man lässt diese für das nächste Jahr einfach stehen.
Liegt der Bärlauch einmal in der Ernteschale, sollte er am besten sofort verarbeitet werden. Eingewickelt in ein feuchtes Küchentuch hält Bärlauch etwa ein bis zwei Tage im Kühlschrank. Hitzeeinwirkungen schaden dem pikanten Aroma ebenso wie die lange Lagerung. Deshalb das Kraut am besten immer erst am Ende des Garvorgangs hinzugeben. Übrigens: Bärlauch enthält etwas weniger schwefelhaltige Verbindungen als Knoblauch, sodass bei sparsamem Kücheneinsatz die Körperausdünstungen auch deutlich dezenter ausfallen.
Bärlauch-Pesto / Foto: Getty Images/ Anna Shepulova
Zubereitung (ca. 4 Portionen): 80 g Pinienkerne in einer Pfanne fettfrei gut anrösten bis sie duften. In dieser Zeit 200 g frischen Bärlauch waschen und trocken tupfen. Nun die Pinienkerne mit dem Bärlauch, 220 ml eines guten Olivenöls, einen Teelöffel Salz und 60 g frisch geraspelten Parmesan (oder Pecorino) in einem hohen Gefäß vermengen und kurz ziehen lassen. Anschließend das Ganze mit dem Stabmixer pürieren, bis eine cremige Masse entsteht. Am besten sofort genießen: entweder auf einem knusprigen Ciabatta-Baguette oder mit Pasta. Den Rest in Gläser füllen, mit etwas Olivenöl bedecken und im Kühlschrank lagern.