PTA-Forum online
Phytopharmaka

Bauchschmerzen pflanzlich behandeln

Für Verdauungsbeschwerden aller Art hält eine gute bestückte Hausapotheke so einige pflanzliche Helfer bereit. Doch was gehört in den Bereich der Erfahrungsmedizin und was ist wissenschaftlich erwiesen? Professor Dr. Robert Fürst vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Frankfurt nimmt für PTA-Forum eine Bewertung von pflanzlichen Präparaten für den Magen-Darm-Trakt vor.
Elke Wolf
03.09.2020  09:00 Uhr

Herabstufung Mariendistel

Trockenextrakte aus Mariendistelfrüchten sind indes von der EMA in ihrem Status vergangenes Jahr herabgestuft worden. Die Experten hatten die Studienlage neu bewertet und als Ergebnis ist aus dem well-established use in der HMPC-Monographie ein traditional use geworden. Die Herabstufung erklärt sich Fürst vor allem mit dem Indikationsgebiet. »Alkoholbedingte Leberschäden sind nichts für die Selbstmedikation und sind heute für pflanzliche Arzneimittel nicht mehr vorstellbar.« In der Tat: Das Anwendungsgebiet im Beipackzettel etwa von Legalon®, mit dem die meisten Studien durchgeführt wurden, lautet: Zur unterstützenden Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden. Nun ist das Indikationsgebiet weicher gefasst: Danach ist der Trockenextrakt der Mariendistel zur symptomatischen Linderung von Verdauungsstörungen, von Völlegefühl und zur Unterstützung der Leberfunktion geeignet.

Laut Monographie soll der Trockenextrakt auf 40 bis 65 Prozent Silymarin standardisiert sein, berechnet als Silibinin. Dann können solche Zubereitungen zur unterstützenden Behandlung von alkoholbedingten Lebererkrankungen eingesetzt werden. Untersuchungen zeigen, dass Silymarin die Regenerationsfähigkeit von Leberzellen fördet, sodass vorhandene Schäden besser repariert werden. »In - wenn auch wenigen - klinischen Studien schlägt sich das als signifikante Senkung der leberbezogenen Mortalität nieder.« Das hat aber nicht mehr für den well-established use gereicht.

Keine Evidenzen gibt es auch für den Einsatz bei viralen Hepatitiden. Und was ist mit der klassischen Indikation der Vergiftung mit Knollenblätterpilzen? »Die Evidenzen sind schwach, aber sie sind vorhanden«, informiert Fürst. Allerdings handelt es sich dabei nicht mehr um einen Extrakt: »Die Infusion enthält einen isolierten Silymarin-Bestandteil, der auch noch partial-synthetisch verändert wurde. Als wasserlösliches Salz ist es infundierbar.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa