Baum des Jahres 2024 ist Klimawandel-tauglich |
Die Echte Mehlbeere kann 150 bis 200 Jahre alt werden und kommt auch mit Trockenperioden gut zurecht. / Foto: Getty Images/Seven75
Dem Baum komme zukünftig eine bedeutende Rolle bei der Begrünung der Städte zu, begründet die Dr. Silvius Wodarz Stiftung ihre Entscheidung für die Echte Mehlbeere (Sorbus aria). Diese werde immer wichtiger in Zeiten des Klimawandels. Die Baumart sei als Stadt-, mancherorts aber auch als Alleebaum gefragt. In Wäldern bevorzuge sie sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Der Baum kann 150 bis 200 Jahre alt werden.
Jetzt im Herbst sei der Baum besonders schön anzusehen: Die orangenen bis scharlachroten Früchte scheinen durch die gelb bis goldbraune Laubkrone. Sie schmecken mehlig und eher langweilig, wie die Stiftung auf Anfrage erklärte. Ob der Name der Baumart daher rührt, sei nicht eindeutig belegt. Es könne auch sein, dass dabei die bemehlt aussehenden jungen Triebe und Blattunterseiten eine Rolle spielten, ebenso wie die Nutzung getrockneter Mehlbeerenfrüchte zur Streckung von Mehl in Notzeiten.
Der Baum gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Botanisch betrachtet handelt es sich bei den Früchten nicht um Beeren, sondern Apfelfrüchte. Die kleinen Kerne (zwei Stück pro Frucht) sind laut Stiftung zwar nicht giftig, aber eher unbekömmlich und können Brechreiz verursachen. Laut Wikipedia-Eintrag wurden die Früchte früher in Gebirgsregionen bei Husten, Durchfall und Katarrh eingesetzt. Außerdem lässt sich aus ihnen Branntwein oder Essig gewinnen.
Der Titel «Baum des Jahres» wird seit dem Jahr 1989 jährlich vergeben. Mit der Aktion soll über Besonderheiten der jeweiligen Bäume aufgeklärt werden. Zudem will die Stiftung das Interesse an Bäumen sowie Natur- und Umweltschutz generell wecken und fördern. Der Baum des laufenden Jahres ist die Moor-Birke.