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Ängstlich oder depressiv 

Beeinflusst die Psyche die Entstehung von Krebs?

Menschen, die sich ständig Sorgen machen, womöglich gar depressiv sind oder an einer Angststörung leiden, brauchen sich zumindest vor einer Sache nicht zu fürchten: Ihr Krebsrisiko steigt durch ihre psychische Verfassung nicht. Das belegt jetzt eine große Studie.
PZ
04.09.2023  15:05 Uhr

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Depressionen und Angststörungen das Risiko für die Entstehung von Krebs erhöhen. Denn wer psychisch in einer schlechten Verfassung ist, lässt gesunde Verhaltensweisen wie Sport und ausgewogene Ernährung schleifen; zudem könnten auch krebsbegünstigende biologische Faktoren wie Mutationen, die Zellproliferation oder die DNA-Reparatur durch eine psychische Grunderkrankung beeinflusst werden. In Metaanalysen konnte ein solcher Zusammenhang in der Vergangenheit teilweise bestätigt werden, teilweise war aber auch keine oder nur eine geringfügige Assoziation zu sehen.

Jetzt ist ein Team um Dr. Lonneke A. van Tuijl von der Universität Groningen in den Niederlanden dieser Frage erneut – und sehr gründlich – nachgegangen. Im Fachjournal »Cancer« veröffentlichten die Forschenden ihre Ergebnisse, die sie aus der Analyse von 18 prospektiven Studienkohorten mit insgesamt mehr als 300.000 Teilnehmern in den Niederlanden, Großbritannien, Norwegen und Kanada ableiteten. Lonneke und Kollegen führten eine Metaanalyse der individuellen Teilnehmerdaten durch, um auf diese Weise eine verlässlicheres Ergebnis zu erhalten als bei der Verwendung von aggregierten Daten.

Berücksichtigt wurde, ob bei den Studienteilnehmern eine Depression/Dysthymie oder eine Angststörung diagnostiziert worden war beziehungsweise sie auf einem Fragebogen depressive oder ängstliche Symptome angegeben hatten. Dies wurde mit den Neuerkrankungen an Krebs während einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 26 Jahren korreliert. Dabei ergab sich generell kein Zusammenhang zwischen Depression oder Angst und dem Krebsrisiko.

Einzig bei Lungenkrebs und anderen Krebsarten, die mit dem Rauchen im Zusammenhang stehen, war bei Personen mit Depression oder Angst zunächst ein um 6 Prozent erhöhtes Risiko zu sehen. Dieses nivellierte sich aber, als die Forschenden den Einfluss von bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und Body Mass Index herausrechneten.

Krebspatienten könnten auf der Grundlage dieser Ergebnisse beruhigt werden: Sie seien nicht selbst an ihrer Erkrankung »schuld«, weil sie in der Vergangenheit depressiv oder ängstlich gewesen sind, fassen die Autoren zusammen. Wie Depression und Angsterkrankungen, ungesunde Verhaltensweisen und das Risiko für Lungenkrebs sowie andere Tabakrauch-abhängige Tumorarten zusammenhängen, solle aber noch weiter erforscht werden.

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