Bei der Beratung an die Umwelt denken |
Juliane Brüggen |
27.02.2025 16:00 Uhr |
Arzneimittel sind in der Umwelt präsent und finden sich beispielsweise in Gewässern. / © Adobe Stock/adragan
»Über Ausscheidungen, das Abwaschen von der Haut oder unsachgemäße Entsorgung gelangen Arzneimittelrückstände ins Abwasser und letztlich in unsere Umwelt«, informiert das Umweltbundesamt in einer Mitteilung. Kläranlagen könnten die Stoffe meist nicht vollständig entfernen, sodass Ökosysteme und andere Lebewesen mit ihnen in Kontakt kommen – und eventuell Schaden nehmen. Wirkstoffe wie Metformin oder Ethinylestradiol können beispielsweise hormonelle Effekte auf Fische haben; in die Umwelt eingetragene Antibiotika das Wachstum von Umweltbakterien, Algen und Wasserpflanzen behindern sowie Resistenzen fördern.
Rückstände finden sich mittlerweile überall: in Fließgewässern, Böden und auch im Grundwasser. Haupteintragsweg sind Ausscheidungen nach bestimmungsgemäßem Gebrauch. Im Rahmen deutscher Untersuchungen wurden besonders häufig jodierte Röntgenkontrastmittel, Carbamazepin, Schmerzmittel wie Diclofenac, Antibiotika wie Sulfamethoxazol, Lipidsenker, Beta-Blocker und synthetische Hormone in der Umwelt nachgewiesen.
Gesundheitliches Fachpersonal sei prädestiniert, Menschen für den umweltbewussten Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren, so das UBA, und könne außerdem selbst einen Beitrag leisten – bei der Abgabe und Verordnung. Dabei soll das neue Portal »Humanarzneimittel und Umwelt« unterstützen. Dort gibt es unter anderem Lehrmaterialien und ein Infopaket speziell für Apotheken mit Beratungstipps, Hintergrundinformationen und Faltblättern zur Abgabe an Patientinnen und Patienten.
Anhand einer Checkliste kann das Apothekenpersonal außerdem selbst prüfen, inwieweit sie Umweltaspekte bei der Auswahl und Abgabe von Arzneimitteln berücksichtigen.
Fragen aus der Checkliste sind zum Beispiel: