Bei Diabetes an die Nieren denken |
Vollkornprodukte sind zu bevorzugen, da sie den Blutzucker nicht so stark ansteigen lassen. / Foto: Adobe Stock/Kukota Ekaterina
»Eine Schädigung der feinen Blutgefäße der Nieren kommt bei circa 15 Prozent der Menschen mit Diabetes vor. Im fortgeschrittenen Stadium kann dies eine lebensnotwendige Nierenersatztherapie zur Folge haben«, erläutert Professor Dr. Dieter Bach, KfH-Vorstandsvorsitzender. Risikofaktoren müssten daher frühzeitig erkannt werden.
Vor allem dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte sind schädlich für die Nieren. Denn diese führen zu einer Mikroangiopathie. Die kleinen Blutgefäße werden umgebaut und teilweise verschlossen, was wiederum die versorgten Organe beeinträchtigt. Die Nieren können ihre Funktion, Gift- und Abfallstoffe aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden, nicht mehr richtig erfüllen. Anzeichen einer Nierenerkrankung sind unter anderem Proteine oder überschüssiger Zucker im Urin. Auch Netzhaut und Nerven können durch Mikroangiopathien geschädigt werden.
Hohe Blutzuckerwerte seien gut behandelbar, betont Bach – zum einen durch die medikamentöse Therapie und zum anderen durch den Lebensstil wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung. Bach empfiehlt eine individuell zugeschnittene Ernährungsberatung.
Bei einem bereits bestehenden Typ-2-Diabetes könne eine gesunde Ernährung wesentlich dazu beitragen, Folgenschäden auch an den Nieren zu reduzieren. In vielen Fällen sorge eine Änderung des Lebensstils sogar dafür, dass sich die Blutzuckerwerte auch ohne Medikamenteneinnahme normalisieren.
Welche Ernährungsweise bei erhöhten Blutzuckerwerten oder Typ-2-Diabetes am besten geeignet ist, sollte individuell im Rahmen einer Beratung festgelegt werden. Im KfH-Ratgeber »Diabetes verstehen. Nierenfunktion erhalten.« heißt es, dass eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten potenziell günstig für den Zuckerstoffwechsel sein könne. Eine allgemeine Orientierung biete die Ernährungspyramide.
Zu vermeiden sei eine Ernährung mit viel Zucker und Fett sowie wenigen Ballaststoffen. »Insgesamt fünf Portionen Obst und Gemüse sollten täglich gegessen werden, am besten drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst«, so der Ratgeber. Zu bevorzugen seien außerdem Vollkornprodukte, da diese ballaststoffreich sind und den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen. Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier sollten nur in Maßen gegessen werden, Süßes und Alkohol die Ausnahme bleiben.