Bei Fußpilz ist Gründlichkeit gefragt |
Barbara Döring |
14.05.2025 08:30 Uhr |
Bleiben die Hautprobleme trotz Behandlung bestehen, empfiehlt sich der Rat, einen Arzt aufzusuchen. Dann ist eine exakte Diagnose wichtig, da sich hinter den Beschwerden auch eine Schuppenflechte oder ein Ekzem verbergen kann. Der Arzt wird zudem bei einer hartnäckigen Pilzinfektion, die vielleicht auch schon auf die Nägel übergangen ist, zusätzlich zur äußerlichen Behandlung eine sanfte systemische Therapie erwägen, zum Beispiel mit Itraconazol. Patienten, die eine Einnahme von Antimykotika fürchten, könnten PTA beruhigen. Anders als oft angenommen, seien diese nicht lebertoxisch.
»Im Gegenteil gehören Antimykotika zu den am besten verträglichen Medikamenten, die die Medizin hervorgebracht hat«, betont der Experte. Als Revolution bezeichnet Tietz die Tatsache, dass bei der systemischen Therapie die Tabletten heute nur noch an den ersten drei Tagen täglich und anschließend nur noch einmal pro Woche eingenommen werden müssten. Die Behandlung sollte so lange durchgeführt werden, bis die letzte Pilzspore beseitigt ist, in der Regel etwa ein halbes Jahr. »Diabetiker schütze ich mit dieser einen Dosis pro Woche zum Teil lebenslang«, erläutert Tietz.
Auch wenn man bereits eine Fußpilzinfektion durchgemacht und erfolgreich bekämpft hat, gibt es gegenüber Dermatophyten keine Immunität. Der Pilz kann sich also jederzeit wieder einnisten. Damit es erst gar nicht dazu kommt, sollte jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch verwenden. Auch Socken oder Schuhe sollte man möglichst nicht mit anderen teilen. Bei einem Pilzbefall ist für die Füße ein gesondertes Badetuch zu nutzen, das ebenso wie die Socken bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen wird. Nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen empfiehlt es sich, die Füße auch zwischen den Zehen sorgfältig abzutrocknen. Die Schuhe sollten möglichst täglich gewechselt werden, damit sie Zeit haben, gut auszulüften.
Ein schweißhemmendes und antimikrobielles Spray für Füße (wie CanesProtect®) kann vor übermäßigem Schwitzen und zu viel Feuchtigkeit im Schuh schützen. Besonders Diabetikern ist eine professionelle Fußpflege und regelmäßiges Eincremen zu empfehlen, um Verletzungen zu vermeiden und die Füße geschmeidig zu halten. Tietz empfiehlt zudem, im Schwimmbad die Badelatschen bis zum Beckenrand zu tragen. Aus Angst vor einer Pilzinfektion aufs Barfußlaufen prinzipiell zu verzichten, ist nicht per se nötig. Allein in Räumlichkeiten, in denen viele Personen mit nackten Füßen unterwegs sind, wie Gemeinschaftsduschen, Hotelzimmer oder wenn zu Hause jemand von Fußpilz betroffen ist, sollte man auf die schützenden Schlappen nicht verzichten.
Manche Annahmen rund um den Fußpilz halten sich so hartnäckig wie manchmal der Pilz am Fuß selbst. Professor Dr. Hans-Jürgen Tietz weiß drei Mythen zu entkräften: