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Chronischer Pruritus

Bei Juckreiz leidet auch die Seele

Chronischer Juckreiz bedeutet nicht nur eine hohe Krankheitslast, sondern oftmals auch eine große seelische Qual für die Betroffenen. »Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass chronischer Pruritus mit einem erheblichen subjektiven Leiden einhergeht«, so Professor Sonja Ständer, Münster, in einem aktuellen Statement der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).
Christiane Berg
05.05.2022  15:45 Uhr

Der Juck-Kratz-Zirkel könne zum Teufelskreis werden, der zu Entzündungen, Blutungen, Krusten und Narben und wiederum zu oft noch verstärktem Juckreiz führt. Die Krankheitslast könne sich in Schlafstörungen, Ängsten, Niedergeschlagenheit, niedrigem Selbstwertgefühl und dem Erleben von Stigmatisierung äußern. Betroffene, so Ständer, neigten zunehmend zum sozialen Rückzug. Oftmals seien auch Depressionen oder sogar Suizidalität zu beobachten.

Als Leitsymptom, so die Dermatologin weiter, könne chronischer Juckreiz nicht nur bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte auftreten, sondern unter anderem auch Symptom eines Diabetes mellitus, eines chronischen Nierenleidens, einer Eisenmangelanämie oder einer HIV- beziehungsweise Herpes-zoster-Infektion sein. So oder so: »Pruritus ist eine interdisziplinäre diagnostische und therapeutische Herausforderung.« Stets sei es angezeigt, das Symptom Juckreiz auch unabhängig von der Grunderkrankung in den Blick zu nehmen.

Therapie stets individuell

Ständer verweist auf die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse überarbeiteten S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus«. Darin werden Behandlungsempfehlungen zu bestimmten Pruritusformen und –graden aufgezeigt, die aus UV-phototherapeutischen sowie medikamentösen und hier sowohl lokalen als auch systemischen Behandlungsmaßnahmen bestehen.

»Es gibt keine allgemeingültige, einheitliche Therapie von chronischem Juckreiz, da es eine hohe Diversität der möglichen zugrundeliegenden Ursachen und der unterschiedlichen Patientenkollektive gibt«, unterstreicht die Leiterin des »Kompetenzzentrums Chronischer Pruritus« am Universitätsklinikum Münster. Die Leitlinie, zu deren federführenden Autoren und Autorinnen Ständer gehört, rät zur Erstellung eines stets individuellen Therapieplans bei Berücksichtigung unter anderem des Alters, bestehender (Vor)Erkrankungen und Medikationen, der Schwere und Dauer der Symptomatik sowie den Einschränkungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Subjektive Belastung nicht vernachlässigen

Welche Therapieoptionen auch immer zum Einsatz kommen: Stets müssen bei chronischem Pruritus die subjektive Belastung und die psychischen Auswirkungen der Patientinnen und Patienten in der Anamnese erhoben werden sowie in der Diagnose und Therapie Berücksichtigung finden, wie Ständer hervorhebt. Psychische Faktoren und Komorbiditäten, so auch die Leitlinie, könnten den Krankheitsverlauf sowohl bei Hautgesunden als auch bei Patienten mit juckenden Dermatosen oder systemischen Erkrankungen entscheidend prägen.

Hilfreich könne es für die Betroffenen sein, ein Symptomtagebuch zu führen, das es mittlerweile auch in App-Form gibt. Die so gesammelten Informationen könnten das Gespräch mit dem Arzt erleichtern und diesem helfen, die richtigen Therapieentscheidungen zu treffen.

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