Bei Kehlkopfentzündung erst einmal Sendepause |
Alle Laryngitis-Formen haben gemeinsam, dass Patienten unbedingt konsequent ihre Stimme schonen müssen. Bei Vielsprechern oder Sprechberufen führt dabei manchmal kein Weg an einer Krankschreibung vorbei. Denn wird die Stimme nicht genug geschont und ein akuter Infekt verschleppt, droht schlimmstenfalls eine Chronifizierung – und die kann bis zur dauerhaften Stimmeinschränkung oder gar Berufsunfähigkeit führen.
Betroffene dürfen nur wenig, langsam und leise sprechen. Flüstern übt noch mehr Spannung und damit Stress auf die Stimmlippen aus und ist verboten. Auch dem Zwang zum Räuspern sollten Heisere besser nicht nachgeben: Dabei presst ein kräftiger Luftstrom die geschlossenen Stimmlippen auseinander. Ab und an kann die Schleimhaut das gut verkraften. Wird allerdings zu oft geräuspert, werden Stimmlippen und Kehlkopf gereizt, es entsteht vermehrt zähflüssiger Schleim und der Zwang, sich zu räuspern nimmt sogar noch zu – ein echter Teufelskreis.
Stattdessen hilft es, lieber einen Schluck zu trinken oder leicht abzuhusten. Dafür eignen sich am besten lauwarme Getränke wie Wasser oder Tee. Hydrogel-bildende Lutschtabletten wie GeloRevoice® und Isla® med voice befeuchten besonders langanhaltend die Schleimhäute und Stimmlippen und können in der Selbstmedikation mit gutem Gewissen empfohlen werden. Traditionell wird auch gerne unterstützend ein warmer Halswickel etwa mit Kartoffeln eingesetzt. Rauchen, Alkohol sowie eiskalte oder heiße Getränke reizen hingegen die Schleimhäute und sollten unterbleiben.
Ansonsten erfolgt die Behandlung einer akuten Laryngitis typischerweise symptomatisch und orientiert sich an den Beschwerden des Patienten. Um die Schleimhäute feucht zu halten, darf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr nicht fehlen. Inhalieren ist ebenfalls eine gute Unterstützung. Bestimmte Lutschtabletten hinterlassen entweder einen langanhaltenden Hydrogelfilm auf den Schleimhäuten, regen den Speichelfluss an und/oder wirken zusätzlich antiseptisch, antibakteriell, schmerzstillend oder entzündungshemmend. Denn häufig ist nicht nur der Kehlkopf (Larynx), sondern auch der Rachen entzündet (Pharyngitis/Laryngopharingitis). In diesen Fällen kann auch Gurgeln mit verschiedenen Rachentherapeutika Linderung verschaffen. Naturheilkundlich kommen beispielsweise Kamille und Salbei zum Einsatz, etwa als Lutschtabletten, Tee oder Präparate wie Salviathymol® und Kamillosan®.
Name | Wirkstoffe | Altersempfehlung | Sonstiges |
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GeloRevoice® | Hyaluronsäure, Carbomer | Ab 6 Jahren | Geeignet in Schwangerschaft und Stillzeit, leichter Brauseeffekt |
GeloTonsil® Gurgelgel |
Xanthan und Natriumhyaluronat | ab 3 Jahren und dann nur, wenn das Kind sicher gurgeln kann | während Schwangerschaft und Stillzeit erlaubt |
Isla® med voice | Hyaluronsäure, Isländisch-Moos | Ab 6 Jahren | Geeignet in Schwangerschaft und Stillzeit |
Isla® Junior | Isländisch-Moos, Zink, Vitamin C, Calciumpantothenat | Ab 4 Jahren | Zuckerfrei, vegan, Erdbeergeschmack |
neo-angin® Halsschmerzlutscher |
Isländisch-Moos, Calciumpantothenat, Vitamin C | Ab 3 Jahren | Erdbeergeschmack, regt Speichelfluss an |
neo-angin® Halstabletten |
2,4-Dichlorbenzylalkohol, Amylmetacresol, Levomenthol | Ab 6 Jahren | Antiseptische Wirkung, kühlender und schmerzlindernder Effekt |
Dorithricin® Halstabletten Waldbeere |
Tyrothricin, Benzalkoniumchlorid, Benzocain | Ab 2 Jahren | Schmerzstillend, bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden |
Lemocin® Lutschtablette Limone |
Lidocain, Cetrimoniumbromid, Tyrothricin | Ab 5 Jahren | Schmerzstillend, bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden |
Laryngomedin® N Spray |
Hexamidin | Ab 3 Jahren | Antiseptische Wirkung, durch Sprühkopf Applikation bis tief in den Rachen |
Laryngomedin® Octenidin Antisept |
Octenidin | Ab 12 Jahren | Antiseptische Lutschtabletten, regen Speichelfluss an |
Bei begleitendem Schnupfen werden gerne abschwellende Nasentropfen eingesetzt, um die Nasenatmung zu verbessern. Schließlich trocknet Mundatmung die Schleim-häute noch mehr aus. In einigen Fällen kann auch ein lokales Glucocorticoid wie Mometason® als Nasenspray angezeigt sein, etwa wenn eine allergische Komponente vorliegt. Auch Expektoranzien wie Acetylcystein oder Ambroxol kommen je nach Symptomkomplex infrage.
Kinder dürfen Lutschtabletten und Lutscher übrigens erst dann anwenden, wenn sie kontrolliert lutschen können. Das ist üblicherweise im Alter von etwa zwei bis vier Jahren gegeben. Um die Erstickungsgefahr durch versehentliches Verschlucken zu reduzieren, sollten sie dabei ruhig und aufrecht sitzen und dürfen weder liegen noch damit toben. Zusätzlich sollten Eltern die Herstellerangaben beachten. Denn während einige Präparate bereits ab zwei Jahren zugelassen sind, werden andere aufgrund fehlender Daten erst ab zwölf Jahren empfohlen.