Bei Kopfschmerzen auf Warnsignale achten |
Was die Therapie betrifft, machte Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther, Vizepräsidentin der DMKG, deutlich, dass die den jeweiligen Monosubstanzen in ihrer Effektivität überlegenen Fix-Kombinationen mit Coffein zu den hervorgehobenen Empfehlungen der Fachgesellschaften zählen. Bekannt ist, dass Coffein mit der Hemmung von Adenosin-Rezeptoren im schmerz-sensorischen System über einen eigenen primären Wirkmechanismus verfügt. »Als Zusatz zu Schmerzmitteln hat die psychoaktive Substanz zudem wirkbeschleunigende und wirkverstärkende Effekte. Kombinationspräparate sind oftmals sogar besonders gut verträglich, da sie infolge ihres Synergie-Effektes den Einsatz deutlich niedrigerer Dosen der einzelnen Wirkstoffe erlauben«, sagte sie.
»Coffein steigert den schmerzlindernden Effekt von Ibuprofen um 40 Prozent, ohne dass die Ergänzung um diesen Wirkstoffpartner zu zusätzlichen Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten führt. Der Wirkeintritt des Analgetikums wird um 36 Prozent beschleunigt«, so Förderreuther mit Verweis unter anderem auf Zulassungs- und Behandlungsstudien der rezeptfrei bereits seit Ende 2018 in der Apotheke erhältlichen Fixkombination aus 400 mg Ibuprofen und 100 mg Coffein.
Analgetika zur Selbstmedikation von Kopfschmerzen sollten von Erwachsenen ausschließlich bei akuten Schmerzen leichter bis mäßiger Intensität an maximal drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen und höchstens zehn Tagen im Monat eingenommen werden. »Wenn die Ursache der Schmerzen ungeklärt ist oder diese nicht rasch wieder abklingen, ist umgehend die ärztliche Konsultation erforderlich«, betonte Förderreuther.