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Neueinführungen

Bei Nierenerkrankung und Neutropenie

Zum 1. August sind zwei neue Wirkstoffe in Deutschland an den Start gegangen. Ihre Namen lauten Sparsentan und Efbemalenograstim alfa. Nummer 1 kommt bei einer seltenen Nierenerkrankung infrage, Nummer 2 bei Tumorpatienten, die eine zytotoxische Chemotherapie erhalten und eine Neutropenie erleiden können.
Sven Siebenand
13.08.2024  12:00 Uhr

Sparsentan (Filspari™ Filmtabletten, CSL Vifor) ist ein Orphan Drug und zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit primärer Immunglobulin-A-Nephropathie (IgAN). Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Nieren ihre Funktion allmählich einstellen und schließlich ganz ausfallen, sodass eine Dialyse oder eine Nierentransplantation benötigt wird. Der neue Wirkstoff wird bei Betroffenen eingesetzt, die mindestens 1 g Protein im Urin pro Tag ausscheiden oder einen Protein/Kreatinin-Quotienten im Urin von mindestens 0,75 g/g aufweisen.

Die Substanzen Endothelin-1 und Angiotensin II vermitteln Prozesse, die zur Progression von IgAN führen. Endothelin-1 wirkt dabei über den Endothelin-A-Rezeptor und Angiotensin II über den AT1-Rezeptor. Sparsentan ist ein dualer Endothelin-A-Rezeptor- und AT1-Rezeptor-Antagonist. Der neue Wirkstoff hemmt damit sowohl die durch Endothelin-1 als auch die durch Angiotensin II vermittelten Prozesse, verringert dadurch die Proteinurie und verlangsamt das Fortschreiten der Nierenerkrankung.

Die Behandlung mit Sparsentan sollte mit einer Dosis von 200 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 14 Tagen eingeleitet werden und dann auf eine Erhaltungsdosis von 400 mg einmal täglich erhöht werden, je nach Verträglichkeit. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Hypotonie, Hyperkaliämie, Schwindel und periphere Ödeme.

Kontraindiziert ist eine gleichzeitige Verabreichung von AT1-Rezeptor-Antagonisten (Sartanen), Endothelin-Rezeptor-Antagonisten oder Reninhemmern. Auch bei Schwangeren ist der neue Wirkstoff tabu. Ebenso sollten Stillende den Wirkstoff nicht einnehmen. Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte eine Sparsentan-Therapie nur begonnen werden, wenn sichergestellt ist, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Sie müssen während der Behandlung und bis zu einen Monat nach Behandlungsende eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Neues G-CSF-Präparat

Eine Chemotherapie kann zu einer Neutropenie führen, was wiederum das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Geregelt wird die Produktion und Freisetzung von neutrophilen Granulozyten aus dem Knochenmark durch den humanen Granulozytenkoloniestimulierenden Faktor (G-CSF). Seit Langem gibt es rekombinante G-CSF-Wirkstoffe, auch langwirksame pegylierte Formen sind verfügbar. Sie alle werden bei manchen Tumorpatienten zur Verhinderung beziehungsweise Verkürzung einer Neutropenie gegeben. Sie wirken wie G-CSF und unterstützen das Knochenmark dabei, mehr weiße Blutkörperchen zu bilden. Efbemalenograstim alfa (Ryzneuta® Injektionslösung, Apogepha) ist nun ein weiterer Vertreter der langwirksamen G-CSF-Präparate.

Zugelassen ist Efbemalenograstim alfa zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien sowie zur Verminderung der Häufigkeit neutropenischen Fiebers bei erwachsenen Patienten mit malignen Tumoren (ausgenommen von chronisch myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom), die mit einer zytotoxischen Chemotherapie behandelt werden. 

Bei jedem Chemotherapiezyklus wird eine subkutane 20-mg-Dosis des neuen Wirkstoffs empfohlen, die frühestens 24 Stunden nach Gabe der zytotoxischen Chemotherapie verabreicht wird. Die Injektion sollte an Körperstellen wie Oberschenkel, Bauch, Gesäß oder Oberarm erfolgen. Sehr häufig treten unter Ryzneuta Knochenschmerzen auf. Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen zum Beispiel Rückenschmerzen, Arthralgie und Schmerzen in den Extremitäten.

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