Bei Rückenschmerzen in Bewegung bleiben |
Bewegung ist ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen Rückenschmerzen. / Foto: Adobe Stock/Aleksej
Bei den meisten Patienten mit akuten Rückenbeschwerden könne durch eine frühzeitige medikamentöse Selbstbehandlung eine rasche Beschwerdelinderung erzielt werden, welche die dringend notwendige körperliche Aktivität ermögliche. Zudem sollten die Patienten ausführlich über die eigentliche »gutartige« Natur ihrer Schmerzen – nur in 3 bis 4 Prozent der Fälle liegen den Schmerzen potenziell schwerwiegendere Ursachen zugrunde – sowie die Gefahren passiver Schonhaltung und körperlicher Inaktivität informiert werden.
Um die rasche Mobilisation des Patienten zu ermöglichen, sei gegebenenfalls auch die Verordnung von nicht steroidaler Antirheumatika (NSAR) in höheren Dosierungen, von Nichtopioidanalgetika (NOPA) wie Metamizol sowie insbesondere von Muskelrelaxanzien wie Pridinol oder Methocarbamol in Mono- oder Kombinationstherapie zu empfehlen. So sei es möglich, auch die muskuläre Funktionalität wieder zu gewährleisten, die für die im Kampf gegen die Schmerzen dringend notwendige körperliche Bewegung bedeutend ist.
Akute Kreuz- und Rückenschmerzen, so die DGS, haben in der Regel eine gute Prognose. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen sistieren die Beschwerden binnen vier bis sechs Wochen. Durch geeignete Maßnahmen könne die Zahl chronifizierender Verläufe stark und nachhaltig gesenkt werden, wenn den individuellen therapeutischen Bedürfnissen der Patienten Tribut gezollt und maßgeschneiderte multimodale Therapiekonzepte realisiert werden können.
Kreuz- und Rückenschmerzen gelten weltweit als häufigster Grund für schmerzbedingte Beeinträchtigungen von Funktionalität, Berufsunfähigkeit und vorzeitiger Berentung.
In der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle (circa 85 Prozent), sind die Schmerzen auf harmlose und in der Regel auch selbstlimitierende Ursachen zurückzuführen, die unter der Diagnose »mechanische« beziehungsweise »nicht spezifische« Kreuz- und Rückenschmerzen unter anderem durch Muskelverspannungen oder Bänderzerrungen zusammengefasst werden.
Nur in 3 bis 4 Prozent der Fälle liegen den Schmerzen potenziell schwerwiegendere Ursachen zugrunde. Zum Beispiel Bandscheibenvorfälle, Spondylolisthesiden, osteoporotisch oder traumatisch bedingte Kompressionsfrakturen der Wirbelkörper beziehungsweise Spinalkanalstenosen.
Selten, also in weniger als 1 Prozent aller Fälle, sind die Schmerzen Ausdruck einer schwerwiegenden Entzündung wie zum Beispiel Spondylitis ankylosans, oder aber einer Krebserkrankung (meist infolge einer Metastasierung) beziehungsweise einer Infektion.