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Das Kreuz mit dem Kreuz

Bei Rückenschmerzen nicht schonen

Kreuzschmerzen gehören zu den häufigen Beratungsanlässen in der Apotheke und belasten die Betroffenen meist stark. Die Nationale Versorgungsleitlinie »Nicht spezifischer Kreuzschmerz» informiert über mögliche Therapiemaßnahmen, auch im Rahmen der Selbstmedikation.
Maria Pues
11.03.2020  11:00 Uhr

Kreuzschmerzen kennt fast jeder. Laut Leitlinie bekommen bis zu 85 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben Kreuzschmerzen. Ob ein dumpfes Ziehen im Kreuz oder ein plötzlich einschießender Hexenschuss: Nicht spezifische Kreuzschmerzen können sich auf vielerlei Weise äußern. Gemeinsam ist vielen Betroffenen der Wunsch nach rascher Schmerzlinderung, Schonung und Ruhe. Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass auch ein plötzlich einsetzender Schmerz meist eine längere Vorgeschichte hat, in der verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören Bewegungsmangel, Fehlbelastungen, aber auch seelische Belastungen oder Mobbing am Arbeitsplatz. Da Schonung muskuläre Dysbalancen und Verspannungen meist eher verstärkt als bessert, gilt Bewegung als wichtigste Maßnahme bei nicht spezifischem Kreuzschmerz.

Bei akutem Kreuzschmerz (Dauer unter vier Wochen) können Analgetika die Betroffenen dabei unterstützen, ihre Tagesaktivitäten rascher wiederaufzunehmen. Für die Selbstmedika­tion stehen nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen zur Verfügung. NSAR sollten dabei in der niedrigsten wirksamen Dosierung und so kurz­zeitig wie möglich angewendet werden. Die Leitlinie empfiehlt folgende Tages-Höchstdosen:

  • Diclofenac: 100 mg
  • Ibuprofen: 1200 mg
  • Naproxen: 750 mg

Eine Empfehlung für einen bestimmten Wirkstoff gibt die Leitlinie nicht. Bei der Auswahl spielen das Nebenwirkungsprofil, aber auch mögliche Wechselwirkungen mit einer Dauermedikation und bestehende Grunderkrankungen eine Rolle. So sollte etwa bei Patienten mit einem Risiko für Magenbeschwerden vorbeugend ein Magenschutz erwogen werden.

Keine Evidenz für Paracetamol

Eine Absage erteilt die Leitlinie topisch anzuwendenden NSAR, also Cremes oder Pflastern mit diesen Wirkstoffen. Auch Paracetamol sollte aufgrund fehlender Evidenz bei nicht spezifischem Kreuzschmerz nicht mehr zum Einsatz kommen. Dasselbe gilt für Teufelskralle und Beinwell-haltige Cremes. Bei chronischem, nicht spezifischem Kreuzschmerz kann jedoch Weidenrinde in Kombination mit aktivierenden Maßnahmen versucht werden.

Capsaicin-haltige Zubereitungen, die bei der Anwendung zu einer Mehrdurchblutung und einem Wärmegefühl führen, empfinden viele Patienten als wohltuend. Sie können – ebenfalls in Kombination mit aktivierenden Maßnahmen – bei Kreuzschmerzen eingesetzt werden, jedoch bei empfindlicher Haut zu Nebenwirkungen wie Hautrötungen führen. Bei empfindlicher Haut eignen sich Wärmetherapien, etwa durch Pflaster oder Wärmflaschen, häufig besser. Sie fördern ebenfalls die Durchblutung und lockern eine verspannte Muskulatur, die Anwendung kann jedoch bei unerwünschten Wirkungen rasch beendet werden. Die Evidenz ist auch hier begrenzt, doch spricht der Leitlinie zufolge nichts ­gegen einen Therapieversuch.

Doch nicht immer sollten Patienten ihre Beschwerden im Rahmen einer Selbstmedikation behandeln. Äußern sie außer den Kreuzschmerzen etwa auch Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen, oder haben sie zusätzlich Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang, sollte von einer Selbstmedikation abgeraten und ein rascher Arztbesuch empfohlen werden.

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